Aktien-Ausblick 2026: Potential für Stoxx und Dax | ABC-Z

Mit Blick auf das Jahr 2026 deutet sich bei den weltweit wichtigen Aktienindizes zunächst eine Fortsetzung der seit Oktober 2022 laufenden Hausse an. Hierbei sollten erneute Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank und die Bank von England monetäre Impulse liefern, wobei ein schwächerer Dollar einer der Belastungsfaktoren für die internationalen Finanzmärkte darstellen kann. Im S&P 500 deutet sich für 2026 trotz der leicht überkauften Lage eine verlangsamte Klettertour in Richtung 7200 bis 7300 an.
Im Nikkei 225, der zuletzt viele positive Aspekte mit der Kursrally auf Allzeithochs verarbeitet hat, sollte sich die Aufwärtsdynamik abschwächen und damit das nächste Etappenziel bei 55.000 liegen. Da der Euro Stoxx 50 am nachhaltigen Sprung über die 25-jährige Widerstandszone um 5550 arbeitet, dürfte sich der Index im Jahr 2026 oberhalb von 6000 festsetzen. Auch der Dax sollte sich der Hausse mit einem neuen mittelfristigen Etappenziel von 27.000 bis 27.500 wieder anschließen.
An der Wall Street haben im Jahr 2025 der S&P 500 bisher 15,8 Prozent und der technologielastige Nasdaq 100, in dem die „Magnificent 7“ (die US-Tech-Giganten Alphabet, Apple, Amazon, Meta, Microsoft, Nvidia, Tesla) hoch gewichtet sind, 22,1 Prozent hinzugewonnen. Hierbei sollte berücksichtigt werden, dass der Dollar (zum Beispiel gegenüber dem Euro) in diesem Jahr um 11,2 Prozent gefallen ist und dadurch diese Hausse relativiert wird. Der S&P 500 befindet sich seit Oktober 2022 (Start bei 3492) in einer technischen Hausse.
Hierbei liegt die zentrale, jetzt über drei Jahre bestehende Hausse-Trendlinie aktuell bei 5600. Dort sollte auch der strategische Sicherungsstopp angesiedelt werden. Zusätzlich hatte sich nach der Etablierung eines neuen Investment-Kaufsignals (Sprung über die Widerstandszone bei 6147) seit Juli 2025 ein weiterer kurzfristiger Aufwärtstrend (Trendlinie jetzt bei 6600) herausgebildet. Dort wird der tradingorientierte Sicherungsstopp positioniert.
Anstieg durch unveränderten KI-Boom
Einerseits sollten die weiteren US-Leitzinssenkungen, ein schwächerer Dollar, die neue US-Steuergesetzgebung und -Zollpolitik, der unveränderte KI-Boom (Künstliche Intelligenz) und die umfangreichen Aktienrückkaufprogramme (von erwartet mehr als einer Billion US-Dollar) die Unternehmensgewinne der S&P-500-Indexmitglieder auf 300 Punkte pro Index ansteigen lassen.
Andererseits liegt immer noch ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von sportlichen 22,6 vor. Auch wenn die Magnificent 7 herausgenommen werden, haben die anderen 493 Indexwerte noch ein KGV von ungefähr 17. Aus technischer Sicht liegt der Nachteil darin, dass neue Kaufsignale immer gegen eine im historischen Vergleich eher hohe Bewertung ankämpfen müssen. Zusammengefasst deutet sich damit aber zunächst eine Fortsetzung der laufenden Hausse zumindest für das erste Halbjahr 2026 im S&P 500 in Richtung 7200 bis 7300 an. Im neuen Jahr sollte es nicht überraschen, wenn aus medientechnischer Sicht der mögliche Sprung des Dow Jones Industrial über den Meilenstein von 50.000 Punkten im Mittelpunkt der Diskussion steht.
Der japanische Nikkei 225 hat im Jahr 2025 die seit dem Corona-Baisse-Tief von 16.358 (März 2020) bestehende Hausse mit einem Kursgewinn von bisher 29,5 Prozent auf neue Allzeithochs fortgesetzt, wodurch auch ein Teil der Phantasie aufgrund der neuen Regierung und ihrer Wirtschafts- und Fiskalpolitik im Markt verarbeitet wurde. Der insgesamt um 8,4 Prozent gefallene Yen (gegenüber dem Euro) relativiert diese Hausse ein wenig.
Für das neue Jahr sollte es bei entsprechender Marktsituation nicht überraschen, wenn die Bank von Japan mit weiteren Leitzinsanhebungen den sehr moderaten Normalisierungsprozess beim japanischen Leitzinsniveau wieder aufnimmt. Dieser monetäre Gegenwind sollte einer der Gründe sein, warum sich die Aufwärtsdynamik im Nikkei 225 abschwächen sollte. Nachdem das Investment-Kaufsignal im Nikkei 225 (Sprung über 42426) mit dem Erreichen des aktuellen Niveaus abgearbeitet ist, sollte die weiterhin intakte Hausse für das neue Jahr ein Etappenziel von „nur“ 55.000 erhalten.
Euro Stoxx vor einem Durchbruch?
Der Euro Stoxx 50 arbeitet zurzeit am nachhaltigen Sprung über die 25-jährige Widerstandszone von 5550 Punkten, die aus dem März 2000 stammt. Bei diesem Kursindex, bei dem bisher in 2025 ein Zuwachs von 16,4 Prozent entstanden ist, können sich internationale Investoren noch zusätzlich über einen Kursanstieg des Euros (gegenüber dem US-Dollar) von 11,2 Prozent freuen. Der Euro Stoxx 50 bewegt sich seit dem Corona-Baisse-Tief bei 2302 (März 2020) in einer Hausse mit der zentralen Hausse-Trendlinie bei aktuell 4850. Dort sollte als Teil des Risikomanagements der strategische Sicherungsstopp angesiedelt werden.
Zuletzt war der Index aus der mittelfristigen, trendbestätigenden Konsolidierung (zwischen 5150 und 5550) aus einer mittelfristig neutralen Position über die langfristige Widerstandszone (um 5550) gelaufen, wobei dieses neue Investment-Kaufsignal für das Jahr 2026 auf eine Kursetablierung oberhalb von 6000 hindeutet. Da sich für die Index-Mitglieder für das Jahr 2026 Unternehmensgewinne von 360 Punkten (pro Index) andeuten, trifft die aktuell attraktive technische Gesamtsituation auf ein im historischen Vergleich nur leicht oberhalb des langjährigen Durchschnitts liegendes KGV von 15,7.
Dax bewegt sich in einer Konsolidierung
Während zuletzt viele internationale Aktienindizes auf neue Allzeithochs gestiegen sind, bewegt sich der Dax seit Mai 2025 unterhalb der Widerstandszone (24.500 bis 24.780) nur seitwärts. Jedoch stellt man diese Kursentwicklung in den Gesamtzusammenhang, so relativiert sich das Bild. Zunächst befindet sich der Index seit Oktober 2022 (Start bei 11.863) in einer Hausse mit der zentralen Hausse-Trendlinie bei 21.800. Dort wird als Teil des Risikomanagements auch der strategische Sicherungsstopp angesetzt. Im Jahr 2026 hat der Dax, ein Performance-Index, bisher 20,1 Prozent gewonnen, wobei mit Blick auf die internationalen Investoren noch der diesjährige Euro-Anstieg (gegenüber dem US-Dollar) von über 11,2 Prozent berücksichtigt werden sollte.
Seit Mai 2025 ist der Dax in eine Trading-Range von 23.000 bis 24.780 mit der charttechnischen Form einer Konsolidierung hineingelaufen. Der Übergang innerhalb der Hausse-Bewegung von der ersten Phase (monetäre Impulse durch EZB-Zinssenkungen) zur zweiten Phase (Ertragswachstum als Impulsgeber) gestaltet sich wie erwartet holprig. Trotzdem hat diese Konsolidierung bisher einen trendbestätigenden Charakter (nach oben) und befindet sich oberhalb der steigenden 200-Tage-Linie (aktuell bei 23.300). Deshalb sollte der Index zusätzlich einen tradingorientierten Stopp bei 22.850 erhalten. Denn rutscht der Dax unter dieses Niveau, würde sich die Konsolidierung zeitlich und räumlich ausweiten.
Für die Dax-Unternehmen werden für 2026 Erträge von 1620 Punkten (pro Index) erwartet, sodass aktuell ein KGV von 14,8 und damit im Bereich des langfristigen Durchschnitts vorliegt. Deshalb sollte es nicht überraschen, wenn sich der Index in den kommenden Monaten mit einem Kaufsignal (Sprung über 24.800) nach oben absetzen kann. In dem Fall sollte das neue technische Etappenziel für 2026 im Bereich von 27.000 bis 27.500 liegen.





















