Islamfeindlichkeit in Penzberg: Hetzparole an Moschee – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z

Die Islamische Gemeinde Penzberg ist erneut Ziel von Islamfeindlichkeit geworden. In der Nacht zum 29. September wurde auf eine Glasfront nahe dem Haupteingang zur Moschee die Parole „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ geschmiert. Darunter steht die Abkürzung „BPE“, was als Hinweis auf die Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) gedeutet werden kann. Der Vorstand der Gemeinde hat Anzeige erstattet.
Es müsse in der Nacht von Sonntag auf Montag passiert sein, erzählt die Vorsitzende Gönül Yerli. Sie sei noch sehr spät draußen gewesen. „Da war noch kein Schriftzug zu sehen“, sagt sie. Inzwischen ist die Schmiererei verschwunden. Die Penzberger Polizei hat die Anzeige aufgenommen. „Jetzt müssen wir warten, was die Untersuchungen ergeben“, so Yerli. Die Hauptfront des Kulturzentrums zur Bichler Straße sei nicht videoüberwacht. Allerdings gebe es durchaus Kameras auf dem Grundstück.
„Wir verurteilen diese Tat auf das Schärfste. Es handelt sich hierbei nicht um eine bloße Schmiererei, sondern um eine islamfeindliche, antimuslimische und rassistische Straftat“, bezieht der Vorstand der Islamischen Gemeinde Stellung. Solche Angriffe hätten das Ziel, Angst zu verbreiten, Hass zu schüren und das „friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft“ zu vergiften. Man erwarte eine schnelle und gründliche Aufklärung. „Die Täter müssen zur Verantwortung gezogen und bestraft werden, denn solche Taten fallen unter Volksverhetzung und dürfen nicht verharmlost werden.“
Die Bürgerbewegung Pax Europa ist ein Verein, der sich nach eigenen Angaben der „Bewahrung christlich-jüdischer Kultur in Deutschland und Europa“ verpflichtet fühlt. Er selbst stuft sich als islamfeindlicher Verein ein, der gegen eine angeblich „schleichende Islamisierung Europas“ vorgehen möchte.
„Islamfeindlichkeit genauso ernst nehmen wie jede andere Form von Rassismus“
Im Januar 2025 war die Penzberger Moschee bereits Ziel von ausländerfeindlicher Hetze. Die rechtsextreme Gruppierung „III. Weg“ hatte Flugblätter mit islamfeindlichem Inhalt in der Stadt verteilt. Auf der Homepage der Gruppierung wurde gezielt auf den Penzberger Imam Benjamin Idriz Bezug genommen.
„Wir fordern die Politik auf, Islamfeindlichkeit genauso ernst zu nehmen wie Antisemitismus und jede andere Form von Hass und Rassismus. Es darf keine Verharmlosung geben. Islamfeindlichkeit muss öffentlich beim Namen genannt und von allen politischen Verantwortungsträgern klar und unmissverständlich verurteilt werden“, erklärt der Vorstand. Die Penzberger Gemeinde sei seit vielen Jahren überregional für ihr Engagement für Dialog, Integration und ein friedliches Miteinander bekannt.
„Angriffe auf eine Religionsgemeinschaft sind immer Angriffe auf den gesellschaftlichen Frieden und auf die Werte unseres Grundgesetzes.“ Die Islamische Gemeinde Penzberg werde sich auch weiterhin mit aller Kraft für ein respektvolles und friedliches Zusammenleben in Deutschland einsetzen – und sich durch solche Taten nicht einschüchtern lassen, heißt es in der Presseerklärung.





















