Feuerwehren bekämpfen landesweit Flammen – Süden besonders betroffen | ABC-Z

Waldbrände in Brandenburg
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Feuerwehr kämpft landesweit gegen Flammen – Einsatzkräfte teils schwer verletzt
In Brandenburg lodern aktuell mehrere Waldbrände – besonders betroffen ist der Süden des Landes. Hitze, Trockenheit und Wind erschweren die Löscharbeiten. Mehrere Feuerwehrleute wurden teils schwer verletzt.
Einsatzkräfte der Brandenburger Feuerwehr waren am Mittwoch in mehreren Landesteilen damit beschäftigt, Waldbrände zu löschen. Am Nachmittag waren nach Angaben des Innenministers René Wilke (parteilos) rund zehn Waldbrände aktiv, darunter fünf Brände in der Lausitz.
In der Gohrischheide (Sachsen) an der Grenze zu Brandenburg brenne es seit Dienstag und habe sich auf einer Fläche von 600 Hektar ausgebreitet, teilte die Feuerwehr mit. Die Brandfläche habe sich seit Mittwochmittag verzehnfacht. Das Feuer weite sich dabei auch Richtung Brandenburg aus.
Zwei Kameradinnen und Kameraden hätten Verbrennungen im Einsatz erlitten und seien schwer verletzt worden, sagte Wilke. 65 Einsatzkräfte aus Brandenburg seien im Einsatz. In Sachsen kam es zu einer Evakuierung des Ortes Heidehäuser mit einem Wohnheim für Schwerbehinderte, wie die Feuerwehr mitteilte. 100 Menschen seien betroffen, darunter 45 Heimbewohner.
Wegen des Waldbrandes warnte die Regionalleitstelle Lausitz mit einer Gefahreninformationen vor Rauch- und Geruchsbelästigung. Anwohner rund um Mühlberg/Elbe (Elbe-Elster) sollten Fenster und Türen schließen und Lüftungen und Klimaanlagen ausschalten. Von einer direkten Gefährdung der Bevölkerung sei derzeit aber nicht auszugehen.
Einen weiteren größeren Waldbrand gibt es bei Jüterbog (Teltow-Fläming). Es sei wieder die munitionsbelastete Fläche am Keilberg betroffen, sagte Kreisbrandmeister Silvio Kahle. Nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten Engel sind rund 40 Hektar betroffen. Auch hier wird in einer Gefahrenmitteilung vor starker Rauchentwicklung gewarnt.
Verletzte auch bei Bränden am Dienstag
Ein Waldbrand auf rund 22 Hektar Fläche nahe des Sonnewalder Ortsteils Kleinbahren (Elbe-Elster), der am Dienstag ausgebrochen war, ist inzwischen unter Kontrolle. Die Feuerwehr ist hier aber weiter im Einsatz.
In Treuenbrietzener Ortsteil Frohnsdorf (Potsdam-Mittelmark) war ebenfalls am Dienstag ein Brand ausgebrochen, der am Mittwoch weiter schwelte. Feuerwehrleute konnten den Brand im den Brandherd eindämmen. Dort unterstützte die Bundespolizei die Löscharbeiten auf Bitten des Landes. Bei 24 Anflügen habe die Besatzung des Hubschraubers rund 43.200 Liter Löschwasser abgeworfen. Der Einsatz war schwierig, weil auf der Waldfläche möglicherweise alte Munition liegt. Auch ein Löschroboter kommt zum Einsatz.
Bei den Großbränden wurden nach Angaben des Innenministers fünf Einsatzkräfte verletzt, davon drei in Kleinbahren und zwei in Treuenbrietzen.
In Altdöbern (Oberspreewald-Lausitz) ist ein Hektar Wald betroffen. Mit Hilfe von 15 Löschfahrzeugen arbeiten die Kräfte daran, den Brand unter Kontrolle zu bringen.
Ein weiterer Brandherd liegt in Drebkau bei Schorbus-Auras (Spree-Neiße). Dort sind drei Hektar Wald betroffen. Das Feuer ist nach bisherigen Erkenntnissen von Mäharbeiten ausgegangen. Zurzeit breitet es sich nicht weiter aus. Die Feuerwehr ist mit 17 Löschfahrzeugen vor Ort.
Am Mittwochmittag wurde die Feuerwehr zu einem Waldbrand nach Jerischke (Spree-Neiße) gerufen. Das Feuer ist laut Engel unter Kontrolle. Wie groß die betroffene Fläche ist, konnte noch nicht benannt werden.
Zu einem Waldbrand in Kolkwitz-Glinzig (Spree-Neiße) gibt es noch keine Informationen.
In Dissen (Spree-Neiße) brennt ein Feld oder eine Wiese auf einer Fläche von 400 Quadratmetern, so Engel.
5.000 Quadratmeter Waldfläche brannten am Dienstagabend gegen 20:30 Uhr bei Binenwalde (Ostprignitz-Ruppin) nahe dem Ortsteil Gühlen-Glienicke. Die Freiwillige Feuerwehr kam zu Einsatz und löschte über mehrere Stunden den Brand. Die Kriminalpolizei führt nun Ermittlungen wegen des Verdachts der Brandstiftung. Durch das Feuer entstand ein Sachschaden von etwa 1.000 Euro.
Bei Mäharbeiten entwickelte sich ebenfalls am Dienstag auf einem Acker zwischen Groß Haßlow und Dranse (Ostprignitz-Ruppin) ein Feuer auf einer Fläche von etwa 5×5 Metern. Der entstandene Sachschaden wird mit etwa 100 Euro beziffert.
In Brandenburg gilt am Mittwoch bis auf drei Landkreise im Norden die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5. Das bedeutet, dass Waldgebiete teils gesperrt werden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 02.07.2025, 15:40 Uhr