Kultur

Feuerwehr warnt vor Brandgefahr durch Weihnachtsbäume | ABC-Z

In einem Container auf dem Gelände der Feuerwehrakademie in Hamburg steht ein Weihnachtsbaum, der lichterloh brennt. Auch das Sofa und der Tisch daneben haben Feuer gefangen. Hoch dringen die Flammen aus dem Container. Stinkender schwarzer Rauch breitet sich aus. Das Feuer ist so stark, dass der Container von außen zu glühen und dampfen beginnt. Dann knien sich zwei Feuerwehrleute mit einem gelben Schlauch davor und spritzen Unmengen Wasser in den Container hinein. Das Feuer erstickt, alles ist in Rauch und Wasserdampf gehüllt.

Mit der Aktion will die Hamburger Feuerwehr auf die Gefahren aufmerksam machen, die von Weihnachtsbäumen und Adventsgedecken ausgehen. Äste und ­Gestecke seien oft sehr trocken, sagt ein Feuerwehrmann. „Und je trockener, desto schneller brennt es.“ Nur eine kleine Zündquelle reiche aus. Sofas, Betten und Matratzen seien „relativ brandlastig“, da könne es sehr schnell gehen, und die ganze Wohnung stehe in Flammen. Der Sprecher der Feuerwehr nennt die Veranstaltung „Weihnachtenpräventionsaktion“.

Feuer breitet sich im ganzen Container aus

Eigentlich will die Feuerwehr also zeigen, wie schnell sich Nadelholz durch Kerzen entzündet. Damit das auch funktioniert, tut sie das, was sie nie tun sollte. Sie hilft „ein bisschen nach“, wie ein Sprecher sagt. Ein Kollege von ihm hatte fast einen ganzen Kanister hochentzündliches Heptan über Baum, Möbel und Boden gekippt. Daher breitete sich das Feuer auch sofort im ganzen Container aus.

Das sei ein bisschen schnell gegangen, sagt der Feuerwehrsprecher danach. Der Kollege Timo habe es „sehr gut gemeint“ mit dem Heptan. Also wird die Übung wiederholt. Ein neuer Baum wird gebracht, deutlich kleiner und etwas dürrer, ebenso Pappkartons mit goldenem und silbernem Weihnachtsbaumschmuck. Geduldig schmücken die Feuerwehrleute den Baum, nun auch mit roten Wachskerzen. Zum Glück würden Kerzen an Weihnachtsbäumen in den vergangenen Jahren weniger genutzt, sagt ein Sprecher. Die Leute setzten vermehrt auf LED-Lichterketten. Aber Adventsgedecke gebe es ja weiterhin viele, da sei die Brandgefahr weiter groß.

3600 aktive Feuerwehrleute

Eine Gruppe von Auszubildenden steht in voller Montur neben einem Feuerwehrauto unweit des Containers bereit. Aber sie plaudern. Zum Einsatz kommen nur wenige von ihnen. Vom Gelände der Feuerwehrakademie in Hamburg-Billbrook werden keine Einsätze gefahren, hier steht die Ausbildung im Vordergrund. Zudem erhalten hier die rund 3600 aktiven Feuerwehrleute jährlich ein Training in Sachen Brandschutz und Rettungseinsatz.

Dann ist das Bäumchen fertig geschmückt, zwei Feuerwehrleute tragen es vorsichtig in den Container. Eine Kerze wird so platziert, dass sie die Nadeln darüber erreichen soll. Alle warten. Aber der Baum will einfach nicht brennen. Vielleicht sei er zu lange im Keller gelagert worden, sagt ein Feuerwehrmann und wird langsam ungeduldig: „Timo, passiert da noch was?“

Also nimmt Timo wieder den Heptan-Kanister. Dieses Mal kippt er die Flüssigkeit aber nicht einfach darüber, sondern auf einen Lappen, den er über die Kerze platziert. Aber der fängt kein Feuer. Also mehr Heptan. Prompt brennt es wieder. Das Bäumchen knistert in den Flammen, zumindest dort, wo das Heptan ist, dann wird das Feuer schon wieder kleiner. Ein Feuerwehrmann löscht es mit einem Eimer Wasser. Kommende Woche will die Feuerwehr an gleicher Stelle über die ­Gefahren informieren, die von Feuerwerkskörpern ausgehen.

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