Berlin

Femizid in Berlin-Zehlendorf: 50-Jähriger zu lebenslanger Haft wegen Mord an Ex-Frau verurteilt | ABC-Z

Eine 36-Jährige wurde von ihrem Ex-Ehemann durch einen Messerstich ins Herz getötet. Das Landgericht Berlin verurteilte ihn nun zu einer langjährigen Haftstrafe. Er habe in dem Entschluss gehandelt, eine „öffentliche Hinrichtung zu vollziehen“, so der Richter.

Sechs Monate nach einem tödlichen Messerangriff auf eine 36-Jährige in Berlin-Zehlendorf ist der Ex-Ehemann zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht der Hauptstadt sprach den 50-Jährigen des Mordes aus niedrigen Beweggründen schuldig.

Zudem stellte das Gericht eine besondere Schwere der Schuld fest – eine Haftentlassung nach 15 Jahren wäre dadurch in der Regel nahezu ausgeschlossen. Der Angeklagte habe in dem Entschluss gehandelt, eine „öffentliche Hinrichtung zu vollziehen“, sagte der Vorsitzende Richter.

Der Mann hatte die Mutter von vier Kindern, die sich von ihm getrennt hatte, am 28. August 2024 vor einem Haus in Zehlendorf angegriffen. Dort war die 36-Jährige in einer geschützten Wohnung untergebracht. Nach Schlägen und Tritten habe er auf die Frau eingestochen, ein Stich traf das Herz. Noch im August sprach die Staatsanwaltschaft von einem vermutlichen „klassischen Femizid“.

Das Gericht folgte nun mit der Entscheidung dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger plädierte auf einen Schuldspruch wegen Totschlags – es habe sich nicht um eine geplante Tat gehandelt. Einen konkreten Antrag stellte der Anwalt nicht.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Sendung: rbb 88.8, 26.02.2025, 17:30 Uhr

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