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“Fehlstart kein Nachteil”: Merz will ohne Pomp und Chichi regieren | ABC-Z


“Fehlstart kein Nachteil”

Merz will ohne Pomp und Chichi regieren

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Die erste Kabinettssitzung des neuen Bundeskanzlers startet am späten Abend. Die Runde hat bereits einiges aufzuarbeiten. Während Merz den schwierigen Start sogar als Vorboten eines schnörkellosen Regierens sieht, bewertet Vizekanzler Klingbeil das Scheitern im ersten Wahlgang als Hypothek.

Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz sieht in dem schwierigen Start der schwarz-roten Koalition keinen Nachteil für eine künftige Zusammenarbeit in der Bundesregierung. “Ich möchte, dass wir einfach jetzt mal ohne Pomp und ohne überflüssigen Chichi regieren”, sagte Merz bei RTL Direkt im Gespräch mit Pinar Atalay. Es geht darum, “dass wir gut arbeiten. Deswegen sagen wir auch ‘Verantwortung für Deutschland’. Wir sind nüchtern an der Arbeit, und das erwarten die Wählerinnen und Wähler in ihrer Mehrheit von uns.” Weiter sagte Merz: “Mir ist das viel lieber als der Start der letzten Regierung auf einem sehr hohen Zustimmungsniveau. Da wurde die Stimmung immer schlechter. Ich glaube, dass wir jetzt eine realistische Einschätzung sehen bei den Wählerinnen und Wählern. Die sind skeptisch, ob denen das gelingt. Ich sage den Kollegen, die heute mit mir zusammen in diese Bundesregierung eingetreten sind, die heute vereidigt worden sind: Wir müssen jetzt liefern.”

Trotzdem soll die erste Kabinettssitzung am Abend im Bundeskanzleramt nicht ganz trocken ablaufen. Er habe aus dem Sauerland Bier mitgebracht, verriet der neue Kanzler im Gespräch mit Pinar Atalay. “Das ist hier. Das ist seit gestern gekühlt. Und ich werde gleich dem Kabinett auch anbieten, dass wir gemeinsam auf diesen Tag heute und auf den Beginn unserer Arbeit ein ordentliches Glas Bier miteinander trinken.” Es werde trotz der Niederlage im ersten Wahlgang kein “Frusttrinken”, sagte Merz weiter: “Das ist sowieso nicht meine Art, das habe ich noch nie gemacht. Wir werden heute Abend anstoßen auf unsere gemeinsame Arbeit. Und im Vordergrund steht das Wort Arbeit. “

Klingbeil: Das war heute kein guter Tag

Der neue Finanzminister Lars Klingbeil glaubt dagegen, dass die erste Wahlniederlage von Merz das Vertrauen der Bürger in die neue Koalition beschädigt hat. “Das war heute kein guter Tag, um Vertrauen zu gewinnen”, sagte der SPD-Politiker RTL/ntv. “Aber wir wollen das schaffen und wir werden das auch schaffen. Die Union, die SPD, Friedrich Merz und ich, wir werden jetzt weitreichende Beschlüsse für unser Land auf den Weg bringen. Und wir haben uns auch vorgenommen, das in einem anderen Stil zu tun, mit viel weniger Streit als in der letzten Regierung”, so Klingbeil. “Und ich bin mir sicher, über diesen Weg können wir Vertrauen zurückgewinnen. Das ist ein harter, ein steiniger Weg.”

CDU, CSU und SPD hätten in den Koalitionsverhandlungen vertrauensvoll zusammengearbeitet. “Da ist ein gutes Fundament gelegt worden. Wir haben heute gesehen, dass anscheinend noch nicht alle davon überzeugt sind, dass es diese vertrauensvolle Zusammenarbeit gibt. Und das müssen wir uns jetzt hart erarbeiten.”

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