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FC Bayern München startet Charmeoffensive bei Musiala | ABC-Z

München – Über einen derart bunten verbalen Blumenstrauß durfte sich beim FC Bayern schon lange kein 21-Jähriger mehr freuen. “Hermann Gerland spricht von einem Jahrhundertspieler, viele sagen, das wird mal der weltbeste Spieler. Es ist unheimlich, was er geleistet und wie er sich entwickelt hat”, feixte Präsident Herbert Hainer am Montagabend bei der Vorstellung der Dokumentation “Mehr als 90 Minuten” über die Frauenmannschaft der Münchner.

Eine Lobeshymne mit Kalkül. Ihr Adressat: Jamal Musiala, absoluter Publikumsliebling und längst unverzichtbare Stammkraft beim Rekordmeister.

Der gebürtige Schwabe hat sich mittlerweile zu einem der besten Offensivspieler der Welt gemausert, gehörte bei der Heim-EM im Sommer zu den Topscorern und zeigt sich auch zu Beginn dieser Spielzeit in Top-Form.

Herbert Hainer, Aufsichtsratsvorsitzender und Präsident des FC Bayern, schwärmt von Musiala.
© Sven Hoppe/dpa
Herbert Hainer, Aufsichtsratsvorsitzender und Präsident des FC Bayern, schwärmt von Musiala.

von Sven Hoppe/dpa

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Jüngster Beweis war seine Gala beim 5:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn, bei dem er einen Treffer und drei Vorlagen beisteuerte.

Um Musiala zu halten: FC-Bayern-Bosse starten Charmeoffensive

In den Zukunftsplanungen der Bayern ist Musiala einer der allerwichtigsten Bausteine, das haben die Bosse in der Vergangenheit bereits mehrfach klargestellt. Sein Vertrag beim Rekordmeister läuft noch bis 2026. Klingt zunächst beruhigend, heißt in der Fußball-Arithmetik aber:

Stand jetzt hätte er nächsten Sommer nur noch ein Jahr Restlaufzeit – und die Bayern wären in der Zwickmühle, ihr wertvllstes Kronjuwel entweder gleich verkaufen oder ein Jahr später gar ablösefrei ziehen lassen zu müssen. Ein Szenario, das man beim Rekordmeister mit aller Macht verhindern will.

An der Säbener Straße würde man daher lieber heute als morgen mit dem Mega-Talent verlängern. Zuletzt starteten die Verantwortlichen in der Causa Musiala eine Charmeoffensive, in die sich nun auch Präsident Hainer einschaltet.

“Ich schätze den Jamal unheimlich, wenn man sieht, was der für eine Entwicklung gemacht hat in den letzten Jahren”, sagte der 70-Jährige am Montag weiter und versicherte, dass man “alles versuchen” werde, “um ihn langfristig an den FC Bayern zu binden”.

Hainer hätte Musiala gerne “die nächsten 20 Jahre” beim FC Bayern

Doch damit längst nicht genug: Einmal ins Schwärmen gekommen, verglich Hainer den 21-Jährigen gar mit einer noch spielenden Vereinslegende: “Nach meinem Dafürhalten könnte er gerne der zweite Thomas Müller werden und die nächsten 20 Jahre hier spielen.” Große Worte vom Vereinsoberhaupt!

Die braucht es jedoch auch, um Musiala von einer Verlängerung zu überzeugen. Schon jetzt ist klar, dass die Bayern für einen Verbleib ihres Offensiv-Stars ans Maximum gehen werden müssen. Der 21-Jährige steht bei sämtlichen europäischen Top-Klubs ganz oben auf dem Zettel.

Sollte Musiala die Tür für einen Wechsel auch nur einen Spalt weit öffnen, würde dem Rekordmeister ein Wettbieten drohen, das er kaum gewinnen kann.

Musiala vermeidet Bekenntnis zum FC Bayern: Keine Sorgen bei Hainer

In München dürfte man daher auch genau registriert haben, dass Musiala ein klares Bekenntnis zu seinem Klub zuletzt vermieden hat.

“Ich denke nicht wirklich darüber nach, wo ich in fünf Jahren spielen werde. In der Welt des Fußballs können sich die Dinge immer schnell ändern”, sagte der gebürtige Schwabe gegenüber der “Welt am Sonntag”.

Aussagen, die bei Hainer jedoch keine Sorgenfalten hervorrufen. “Es ist legitim und genau so, wie Jamal es sagt: Im Fußball geht es heute alles so schnell. Wer hätte vor fünf Jahren gedacht, dass Saudi-Arabien auf einmal als Player auftritt und unheimlich viel Geld ausgibt, um Spieler zu holen? Ich finde absolut richtig, was er gesagt hat”, meinte der Aufsichtsratschef der Münchner.

Für ihn sei ohnehin “viel wichtiger, was er über den FC Bayern sagt. Dass er den Verein unheimlich schätzt und sich fokussiert auf die nächsten Ziele und Titel gewinnen will”.

Keine Nominierung für Balon d’Or: Eberl stärkt Musiala den Rücken

Hainer ist derweil nicht der einzige Bayern-Boss, der den Offensiv-Star öffentlich bezirzt. Nachdem Musiala zuletzt nicht für die 30-köpfige Shortlist des Balon d’Or nominiert worden war, äußerte sich bereits Max Eberl – und stärkte seinem Spieler mit deutlichen Worten den Rücken.

“Er war einer der Torschützenkönige und wurde in die Top-Elf des Turniers gewählt”, hob der Sportvorstand die Leistungen des Mittelfeldspielers bei der Heim-EM hervor: “Dass er nun nicht zu den 30 besten Spielern der vergangenen Saison zählen soll, ist für uns völlig unverständlich.”

Ebenfalls äußerst wertschätzende Worte, die einem 21-Jährigen in dieser Form beim FC Bayern schon lange nicht mehr zuteilwurden.

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