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FC Bayern: Mega-Talent Sehitler zitterte bei erster DFB-Nominierung | ABC-Z

München – Es sind turbulente Tage und Wochen für Alara Sehitler. Ende Oktober gelang ihr das erste Bundesliga-Tor, Anfang November stand sie erstmals in der Startelf der Bayern-Frauen. Und am Mittwoch feierte sie ihren 18. Geburtstag. Nicht wie andere volljährig gewordene Teenager in der Disco – sondern bei der deutschen Nationalmannschaft.

Sehitler: “Das erste Mal bin ich nicht ans Telefon gegangen”

Der neue Bundestrainer Christian Wück hat Sehitler für das DFB-Team nominiert, kurz nachdem sie in der Bundesliga auf sich aufmerksam gemacht hatte. Bei den Bayern-Frauen entwickelt sich ein neuer Star – wird sie eines Tages auch das Gesicht der deutschen Nationalelf? “Das erste Mal bin ich nicht ans Telefon gegangen, weil es eine unbekannte Nummer war”, erzählte Sehitler über den Anruf des Bundestrainers. “Beim zweiten Mal bin ich dann rangegangen und war die ganze Zeit nur am Zittern.”

Ein Zittern vor Freude für die Teenagerin, die vor anderthalb Jahren noch in ihrer Heimat Ravensburg gespielt hat. Es war gutüberlegt, die Schülerin mit zur “Maßnahme” zu nehmen, wie der DFB die Zeit mit der Nationalmannschaft, die am Freitag (20 Uhr) gegen die Schweiz und dann am 2. Dezember gegen Italien antritt, nennt. Wück und Alexander Straus, der Trainer der Bayern-Frauen, haben sich zuvor intensiv ausgetauscht. “Es ist mutig, den jungen Spielern eine Chance zu geben”, sagte Straus und betonte, wie wichtig es sei, “die nächste Generation an Nationalspielerinnen zu entwickeln”.

Bayern-Talent bekam Fritz-Walter-Medaille in Gold

Sehitler bringt Tempo, Dribbelstärke und eine gut ausgebildete Übersicht mit, wie sie bei den Bayern-Frauen bereits bewies. 48 Mal lief sie für die Juniorinnen-Mannschaften des DFB auf, vergangenes Jahr bekam die Nachwuchsspielerin die Fritz-Walter-Medaille in Gold – und in selben Jahr wechselte sie dann auch zum FC Bayern. Da war sie gerade 16 Jahre jung.

Straus sah gleich ihre guten Anlagen, ließ sie mit den Profis trainieren und schenkte ihr erste Einsatzminuten. Am 22. Oktober 2023 durfte sie erstmals in der Bundesliga gegen RB Leipzig ran. “Die Art, wie sie trainiert und spielt, hat uns sehr beeindruckt”, sagte Straus. Das Problem: Sehitler geht noch zur Schule und kann nicht immer mit den Profis mittrainieren. “Wir erwarten nicht zu viel von ihr”, sagte Straus. Es sei wichtig, sie vor zu hohen Erwartungen zu schützen.

Zadrazil: “Es macht mich stolz, dass wir so junge Superstars haben”

Tatsächlich schaffen es bei Bayern nur wenige Spielerinnen aus der Jugend, sich bei den Profis zu etablieren. Franziska Kett (20) gehört noch zu diesem Kreis, fällt aber mit einer Sprunggelenksverletzung seit Monaten aus. Sehitler hingegen stand Anfang November auch im Topspiel gegen Eintracht Frankfurt (1:1) in der ersten Elf.

Es war die Belohnung für die starken Leistungen der Wochen davor, die sie mit einem Tor beim 3:2 gegen Bayer Leverkusen gekrönt hatte. “Wir haben mit Alara so eine junge Spielerin auf dem Platz, und die entscheidet das Spiel”, lobte Co-Kapitänin Sarah Zadrazil: “Es macht mich stolz, dass wir so junge Superstars haben.”

DFB-Coach Christian Wück testet derzeit junge Spielerinnen.
© IMAGO
DFB-Coach Christian Wück testet derzeit junge Spielerinnen.

von IMAGO

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Wück will vor der Europameisterschaft junge Spielerinnen testen

Beim Spiel beim SC Freiburg startete sie kurz darauf erneut, sieben Mal stand sie für die Bayern-Frauen in dieser Saison schon auf dem Platz. Für die 18-Jährige dürfte es gern noch mehr sein. “Ich möchte weiter Spielzeit haben und mich beweisen”, sagte sie zuletzt. “Ich bin umso glücklicher, je mehr Spielzeit es wird.”

Das dürfte auch für die Nationalmannschaft gelten, Sehitler will nicht nur dabei sein. Der Zeitpunkt ihrer Leistunsgentwicklung ist ohnehin günstig, gehört es doch zu Wücks Plan, weiterhin junge Spielerinnen vor der EM 2025 ausgiebig zu testen. In Trainer Straus und ihren Mitspielerinnen hat Sehitler bereits zahlreiche Fürsprecher. “Sie wird großartig für Bayern und für das DFB-Team sein”, lautet Straus’ Urteil, das sie bestätigen will.

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