FC Bayern: „Haben gewonnen, aber ich wünsche mir Siege für Frieden nächstes Jahr“ | ABC-Z
Statt einer Weihnachtsshow gibt es nach dem Sieg des FC Bayern gegen Leipzig einen Gedenkmoment für die Opfer des Anschlags in Magdeburg. Nach dem Spiel äußern sich die Trainer sichtlich betroffen zu den Geschehnissen. Die DFL reagiert ebenfalls.
Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat Vincent Kompany an die Opfer gedacht und eine große Hoffnung geäußert. „Wir haben gewonnen, aber ich wünsche mir Siege für Frieden nächstes Jahr“, sagte der Trainer des FC Bayern München nach dem 5:1 in der Fußball-Bundesliga gegen RB Leipzig. „Es ist eigentlich fast unmöglich, über Fußball zu sprechen.“ Man sei in Gedanken bei den Menschen in Magdeburg. Er hoffe, irgendwann „mal Frieden zu haben – nicht nur in Deutschland, sondern überall Frieden zu haben“.
Der FC Bayern hatte zuvor gleich nach dem Schlusspfiff auf seine geplante Weihnachtsshow im Stadion verzichtet. „Dass ich hier stehe, haben wir uns völlig anders vorgestellt“, sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen. Hintergrund für die Planänderung sei der „grauenvolle“ Anschlag in Magdeburg. Er bat die Zuschauer, sich von ihren Plätzen zu erheben und der Opfer und Angehörigen zu gedenken.
Ein Auto war am frühen Abend auf dem Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt in eine Menschengruppe gefahren. Es wurden laut offiziellen Angaben mindestens vier Menschen getötet, laut „Bild“ sollen über 200 Menschen verletzt worden sein.
Auch mehrere Spieler äußerten ihre Betroffenheit. „Die Nachrichten von der Tragödie in Magdeburg zu hören, rückt die Dinge in eine andere Perspektive. An Abenden wie diesen ist Fußball nicht das Wichtigste. Meine Gedanken und mein Beileid sind bei allen, die von dieser schrecklichen Tragödie betroffen sind“, schrieb Bayern-Star Harry Kane auf der Plattform X.
Leipzigs Rose sichtlich bewegt
Er wolle nicht über Fußball reden, sagte Marco Rose. Leipzigs Trainer war auf der Pressekonferenz sichtlich angefasst. Zwischenzeitlich wirkte es, als stocke seine Stimme. Der Trainer kämpfte mit den Tränen. „Ich möchte heute nicht über Schiedsrichter reden, auch wenig über Fußball. Weil wir alle dann ja auch früher oder später erfahren haben, was in Magdeburg passiert ist. Wir sind sehr enttäuscht mit dem Ergebnis, enttäuscht von dem Spiel, aber wir spüren trotzdem sofort, dass es viel wichtigere und entscheidendere Dinge gibt im Leben. Dass wir alle gerne wissen würden, wie geht‘s wem. Ich denke, das jedem hier klar ist, dass unsere Gedanken – und wenn man Christ ist auch die Gebete – an die Menschen da in Magdeburg gehen.“
In der Bundesliga wird es nach der tödlichen Attacke auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg Momente des Innehaltens geben. Die Deutsche Fußball Liga empfiehlt den Clubs der 1. und 2. Liga bei den Spielen des Wochenendes das Tragen von Trauerflor und unterstützt im Gedenken an die Opfer des Anschlags Schweigeminuten in den Stadien, wie die DFL mitteilte.
dpa/rc