FC Bayern: Eberl kritisiert Rotsünder Palhinha nach Pleite gegen Bochum | ABC-Z

München – Es war alles angerichtet für die nachträgliche Geburtstagsfeier des FC Bayern zusammen mit den 75.000 Fans. Die Ultras schufteten über Tage, um eine beeindruckende Choreografie über die gesamte Allianz Arena auf die Beine zu stellen. Als Geburtstagslied feierte die neue Stadionhymne seine Premiere, sorgte für zigtausend Schals in der Luft und Gänsehaut. Sogar die Sonne kam am Samstagnachmittag heraus.
Müller über Palhinha-Foul: „Sie sind an einem fiktiven Ort ineinander gefahren“
Doch die Geschenke, die verteilte der Rekordmeister an die Freunde aus dem Ruhrgebiet (2:3). Zuerst nagelte Serge Gnabry einen Elfmeter an den Pfosten (22.), kurz vor der Pause präsentierte Joao Palhinha in Übermaß, das, was in seiner Jobbeschreibung als „Holding Six“ steht: Zweikampfhärte. Der Portugiese stieg Georgios Masouras so stark auf den Schlappen, dass der Bochumer mehrere Minuten behandelt werden musste.
Schiedsrichter Christian Dingert zögerte nicht lange, schickte Palhinha mit glatt Rot vom Platz. „Absichtlich war es sicherlich nicht“, nahm ihn Thomas Müller in Schutz und meinte: „An sich sind die an einem fiktiven Ort ineinander reingefahren.“ Doch: Es war ein Crash mit Folgen für die Bayern. Vor allem in der Defensive fehlte den Münchnern ab da in der Konterabsicherung ein entscheidender Mann.
Palhinha verließ Allianz Arena noch vor seinen Mitspielern
„Wir sind nicht für den einen Mann mehr gelaufen“, kritisierte Sportvorstand Max Eberl. Denn sonst hätte man womöglich eine 2:0-Führung gegen einen Abstiegskandidaten nicht so einfach aus der Hand gegeben. Übrigens: Während der Rotsünder die Arena vor seinen Teamkollegen wortlos verließ, zog es den Niederbayern nochmal in die Schiedsrichterkabine.
Eberl ließ sich nochmal erklären, wieso man es nicht bei einer Verwarnung belassen konnte. Immerhin hatte Bremens Mitchell Weiser, der Bayer-Star Florian Wirtz im Parallelspiel ähnlich stark auf den Knöchel stieg und ihn damit wohl für das Duell am Dienstag in der Champions League ausknockte, nur die Gelbe Karte gesehen. „Dadurch, dass Joao sieht, dass er vor seinem Gegenspieler steht und mit relativ hohem Risiko reingeht, war es für ihn Rot“, so Eberl.

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Eberl kritisiert Palhinha: „Du sollst vermeiden, in solche Zweikämpfe hineinzufliegen“
Anders gesagt: Pleite, Pech, Palhinha. Denn gerade in diesem Spiel hätte sich der Neuzugang vom FC Fulham für weitere Einsätze empfehlen können. Nun muss er vermutlich für zwei Bundesligapartien auf der Tribüne sitzen. Ein herber Dämpfer.
Was Palhinha daraus lernen sollte? „Du sollst vermeiden, in solche Zweikämpfe hineinzufliegen, dass der Schiedsrichter die Chance hat, Rot zu zeigen“, rügte Eberl ihn, schob selbstsicher hinterher: „Zu elft hätten wir das Spiel gezogen.“
Gut für die Bayern: Die zweite Saisonniederlage ändert nichts an der Tabellensituation. Es ist nur ein Blechschaden für die Münchner. Denn auch Leverkusen verlor gegen Werder (0:2). Doch am kommenden Dienstag sollte es trotz komfortabler 3:0-Ausgangssituation nicht nochmal passieren, dass man die Partie mit einem Mann weniger bestreitet. Immerhin ist die Werkself ein deutlich größeres Kaliber als der VfL.