FC Bayern Campus lässt die Kassen klingeln: Hoeneß’ Herzensprojekt wirft endlich Profit ab | ABC-Z
München – Bei diesem Transfer dürften an der Säbener Straße die Champagnerkorken knallen: Joshua Zirkzee ist zu Manchester United gewechselt ‒ und die Bayern kassieren ordentlich mit. Laut übereinstimmenden Medienberichten zahlen die Red Devils für den niederländischen Angreifer knapp über 40 Millionen Euro. Knapp 20 Millionen davon fließen in die Kassen des Rekordmeisters.
Grund dafür ist eine Klausel, die der damalige Sportvorstand Hasan Salihamidzic beim Verkauf von Zirkzee an den FC Bologna im Jahre 2022 herausverhandelt hat. Zusammen mit der damaligen Ablöse von 8,5 Millionen Euro hat der Niederländer den Bayern also fast 30 Millionen Euro eingebracht. Eine Summe, über die sich selbst der finanziell herausragend aufgestellte Rekordmeister freut.
FC Bayern Campus: Aufstieg von Zirkzee macht sich bezahlt
Zirkzee ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie sich die Arbeit am FC Bayern Campus mittlerweile immer mehr auszahlt. Der 23-Jährige wechselte im Sommer 2017 aus der Jugend von Feyenoord Rotterdam ins Nachwuchsleistungszentrum der Münchner und schaffte über die U23 den Sprung zu den Profis, wo er sich jedoch nicht nachhaltig durchsetzen konnte.
Nach Leihen zum FC Parma und RSC Anderlecht folgte vor zwei Jahren schließlich der Wechsel nach Bologna, wo er sich in der abgelaufenen Saison mit starken Leistungen ins Visier zahlreicher Top-Klubs spielte.
Auch Malik Tillman bringt FC Bayern zweistelligen Millionen-Betrag
Zirkzee ist dabei nicht der einzige Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, der den Bayern in diesem Jahr Millionen einbringt. In Malik Tillman, der ab 2015 in der Jugend der Münchner ausgebildet wurde, wurde ein weiterer Spieler für einen achtstelligen Betrag transferiert. Er wechselte für zwölf Millionen Euro zur PSV Eindhoven, an die er bereits in der vergangenen Spielzeit ausgeliehen war.
Klar ist aber auch: So sehr man sich an der Säbener Straße über die Millioneneinnahmen freut, noch größer ist die Begeisterung, wenn es ein Talent aus dem Nachwuchs in die eigene Profimannschaft freut. Auch hier hat der Campus, eines der großen Herzensprojekte von Ehrenpräsident Uli Hoeneß, in den vergangenen Jahren große Erfolge vorzuweisen.
Aus dem eigenen Nachwuchs: Pavlovic und Stanisic bei Bayern-Profis fest eingeplant
Jüngstes Beispiel ist Aleksandar Pavlovic, der in der vergangenen Saison den Durchbruch bei den Profis schaffte und sogar für die EM nominiert wurde, die er aufgrund wiederholter Mandelentzündungen aber verpasste. In Josiph Stanisic findet sich ein weiterer gebürtiger Münchner, der bei den Bayern ausgebildet und den Sprung zu den Profis geschafft hat. Beide sind unter Trainer Vincent Kompany in der kommenden Saison fest eingeplant.
Heute wäre er kaum noch zu bezahlen: Bayern war bei Musiala ganz früh dran
Prominentestes Beispiel ist Jamal Musiala, wenn auch mit Abstrichen. Er kam 2019 als 16-Jähriger vom FC Chelsea an den Campus und erhielt dort allenfalls den letzten Feinschliff, bevor er nicht einmal ein Jahr später in der ersten Mannschaft debütierte.
Dennoch: Die Verpflichtung hat sich mehr als ausgezahlt. Mittlerweile verfügt er über einen Marktwert von weit mehr als 100 Millionen Euro. Hätten ihn die Bayern nicht schon so früh geholt, wäre er heute kaum noch zu bezahlen.
“Uli Hoeneß hat 2017 bei der Eröffnung den Wunsch geäußert, dass der Campus die Antwort des FC Bayern auf den Transferwahnsinn werden soll. Nun, sieben Jahre später, ernten wir tatsächlich immer mehr die Früchte unserer guten Nachwuchsförderung”, freut sich auch Campus-Chef Jochen Sauer, der im Jahre der Eröffnung von Red Bull Salzburg zu den Bayern gekommen ist.
Jeder vierte Campus-Absolvent schafft den Sprung in den Profifußball
Er verweist auch auf die hohe Durchlässigkeit in den Profibereich beim Rekordmeister. “Bei den Campus-Absolventen der Jahrgänge 1999 bis 2003 sind wir mittlerweile bei fast vier von zehn Spielern, die Profifußballer werden. Im Schnitt vier Spieler aus jedem dieser Jahrgänge kamen sogar zum Pflichtspiel-Debüt bei unseren Profis”, sagt Sauer. In den sieben Jahren seit der Eröffnung des NLZ im Münchner Norden haben demnach 29 Spieler ihr Profi-Debüt gefeiert – eine bemerkenswerte Quote!
Doch damit soll noch lange nicht Schluss sein, denn die nächsten Juwelen stehen bereits in den Startlöchern. Da zahlreiche EM-Teilnehmer nach dem Turnier verlängerten Urlaub bekommen, wird der Profi-Kader während der kommenden Wochen wieder mit zahlreichen Nachwuchsspielern aufgefüllt. Während der Vorbereitung werden also einige hoch veranlagte Talente die Möglichkeit bekommen, beim neuen Chefcoach Vincent Kompany Eindruck zu hinterlassen.