Faschingsumzüge im Landkreis Dachau: Die Bilanz von Polizei und BRK – Dachau | ABC-Z

In Relation zu den hohen Teilnehmerzahlen sind die beiden Faschingsumzüge im Landkreis Dachau am vergangenen Wochenende friedlich und störungsfrei verlaufen. So lautet das Fazit der Dachauer Polizei am Montag. In Vierkirchen seien rund 5000 Menschen dabei gewesen, in Markt Indersdorf 15 000.
Einiges zu tun hatten die Beamten trotzdem. So musste zum Beispiel am Samstag in Vierkirchen ein 22-jähriger Münchner fixiert werden. Er hatte auf einen Stromverteilerkasten eingeschlagen und wollte dem Platzverweis nicht nachkommen. Mühe hatten die Beamten auch mit einem 18-Jährigen aus Weichs. Erst rangelte er mit anderen jungen Erwachsenen, dann zog er eine Schreckschusswaffe. Bei der Verhaftung boxte er nach den Polizisten, die ihn laut Bericht nur „unter erheblichem Kraftaufwand“ zu Boden brachten. Der junge Mann blieb in Gewahrsam.
Gar nicht genug vom Fasching in Vierkirchen bekam ein 23-jähriger Schwabhausener. Weil er sich am Ende weigerte, das Festgelände zu verlassen, forderte der Sicherheitsdienst die Polizei an. Den Beamten gegenüber war der Mann ebenfalls aggressiv, als sie ihn fesselten, zwickte er sie mehrfach.
Auch das Rote Kreuz ist zufrieden
Auch beim Faschingstreiben in Markt Indersdorf gab es Rangeleien, mehrere Strafverfahren wegen Körperverletzung wurden eingeleitet. So pöbelte ein 37-jähriger Ortsansässiger so lange herum, bis ihn die Polizei des Festes verwies. Weil er dem nicht folgte, stattdessen nach den Beamten trat, kam auch er in Gewahrsam.
Das Rote Kreuz zieht ebenfalls eine positive Bilanz der Faschingsumzüge in Petershausen, Vierkirchen und Markt Indersdorf – auch wenn das Team von Bereitschaftsleiter Thomas Bauer 110 Patienten versorgen musste. Dabei waren alkoholbedingte Ausfallerscheinungen und Kopfplatzwunden, aber auch schwere Verletzungen, etwa im Fall des Jugendlichen, der in Petershausen mit einem fahrenden Auto kollidiert war.
Bei allem Spaß an Fasching beobachte man doch einen besorgniserregenden Trend: „Wir stellen fest, dass unsere Patienten immer jünger werden und, wenn sie bei uns landen, deutlich mehr Alkohol getrunken haben, als sie vertragen“, erklärt Bereitschaftsleiter Thomas Bauer in einer Mitteilung. Das bedeute, nicht nur den Rausch ausschlafen, sondern einen stationären Krankenhausaufenthalt. Auch die Freigabe von Cannabis habe gerade bei denjenigen, die es im angetrunkenen Zustand zum ersten Mal probierten, zu drastischen Wirkungen geführt.