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Familien-Newsletter – Alles Gute zum Burtsgetag! – Gesellschaft | ABC-Z

Dieser Text stammt aus dem Familien-Newsletter der Süddeutschen Zeitung, der jeden Freitagabend verschickt wird. Hier können Sie ihn abonnieren.

Liebe Leserin, lieber Leser,

mittlerweile sprechen meine Kinder ein weitgehend fehlerfreies Deutsch (wenn man großzügig darüber hinwegsieht, dass meine Tochter jedem Halbsatz mindestens ein „Bruh“ oder „digga, was?“ hinzufügt). Als ich meinem Sohn aber heute Morgen in die Regenjacke half und der eine Ärmel noch nach innen schaute, musste ich an unser kürzlich veröffentlichtes „ABC der Familienwörter“ denken. Denn wie nennt man den Vorgang des Zurückdrehens einer Jacke von links auf rechts? Ausärmeln, natürlich!

Zumindest in der Familie meiner Kollegin Mareen Linnartz sagt man das so, bei uns gab es zu Kindergartenzeiten häufig das Problem der umgestülpten „Fußärmel“ (Hosenbeine). Mein Sohn findet es auch mit neun Jahren noch wichtig, nach dem Baden die „Unterfüße“ eingecremt zu bekommen (also die Fußsohlen), und dass die Lasagne nicht Salagne heißt, muss ich mir vor dem Bestellen immer noch kurz durch einen Blick in die Speisekarte vergegenwärtigen. Wir sagen das nämlich seit vielen Jahren falsch, nachdem meine Tochter die beiden Konsonanten beim Sprechen lernen konsequent verdreht hat. Der Tochter meines Kollegen Max Scharnigg ist oft „weilangig“, Tanja Rest und ihr Sohn sind gelegentlich „verschöpft“ und auf dem Tisch von Kathrin Aldenhoff finden sich Giraffen und Zebras. Das ganze Familien-ABC der Redaktion finden Sie hier.

„Kinder sind wahre Sprachakrobaten, was sie den ganzen Tag so sagen und syntaxen, missverstehen, eigenmächtig umbenennen und aufplappern, das füllt locker ein ganzes Comedyprogramm, halb Twitter besteht eigentlich aus solchen Anekdoten.“ Das beobachtete Max Scharnigg schon vor einigen Jahren. Er behauptete in seinem Text dann weiter: „Aufzuschreiben, worin der Zauber von solcher Paar- und Familiensprache liegt, ist schwierig, denn es wirkt auf Papier alles schnell witzlos oder im schlimmsten Fall einfach nur infantil.“ Ich finde ganz im Gegenteil, dass ihm das hervorragend gelungen ist und empfehle Ihnen seine Liebeserklärung an die Familiensprache sehr.

Ein schönes Wochenende wünscht

Barbara Vorsamer

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