Fall bekam große Aufmerksamkeit: Iranische Justiz begnadigt Journalistinnen | ABC-Z

Fall bekam große Aufmerksamkeit
Iranische Justiz begnadigt Journalistinnen
11.02.2025, 14:21 Uhr
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2022 berichten Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi im Iran über den gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini. Daraufhin werden die beiden Journalistinnen zu Haftstrafen verurteilt, kommen aber vor gut einem Jahr wieder frei. Jetzt steht fest: Sie müssen nicht erneut ins Gefängnis.
Die bekannten iranischen Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi sind begnadigt worden. Damit seien alle Justizverfahren gegen die Reporterinnen eingestellt, berichteten ihre Arbeitgeber, die iranischen Zeitungen „Shargh“ und „Hammihan“, unter Berufung auf die Anwälte der Journalistinnen. Auch die Justiz bestätigte die Amnestie.
Hamedi und Mohammadi gehörten im Herbst 2022 zu den ersten, die über den Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini berichteten. Ihr Tod löste landesweite Proteste gegen die repressive Politik und das islamische Herrschaftssystem aus. Nach rund 17 Monaten Haft kamen beide Frauen vor gut einem Jahr auf Kaution frei. Im Oktober 2024 hieß es zunächst, sie müssten erneut ins Gefängnis – dies bestätigte sich jedoch nicht.
Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei begnadigte anlässlich religiöser Feierlichkeiten kürzlich rund 3000 Menschen oder reduzierte deren Haftstrafen. Unter ihnen waren auch Hamedi und Mohammadi, wie die mit der iranischen Justiz verbundene Nachrichtenagentur Misan berichtete.
Zwei Urteile bleiben bestehen
Ein Revolutionsgericht hatte Mohammadi und Hamedi Ende Oktober 2023 im Zusammenhang mit der Protestwelle zu Haftstrafen verurteilt. Beiden Frauen wurde Zusammenarbeit mit den USA vorgeworfen. Laut Justiz wurde der Anklagepunkt aufgehoben, jedoch blieben zwei Urteile wegen „Propaganda gegen das System“ und „Verstößen gegen die nationale Sicherheit“ bestehen.
International bekam der Fall große Aufmerksamkeit. Während Hamedi und Mohammadi im Gefängnis saßen, zeichnete die UNESCO sie für ihre Berichterstattung in Abwesenheit mit dem Pressefreiheitspreis der UN-Kulturorganisation aus.