Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn am 15. Juni: Diese Änderungen gibt es | ABC-Z

Pünktlich zur Sommerreisezeit gibt es mal wieder einen neuen Fahrplan bei der Deutschen Bahn (DB). Er gilt ab Sonntag, 15. Juni, und bringt so einige Veränderungen mit sich. Dabei geht es aber nicht nur um neue Strecken oder zusätzliche Verbindungen, die die DB diesen Sommer schaffen möchte, sondern auch um Preiserhöhungen – und die stoßen einigen Verbänden und Parteien ganz schön sauer auf. Die Einzelheiten im Überblick.
Welche neuen Verbindungen wird es geben?
Fangen wir mit den guten Nachrichten an: Es gibt einige Neuerungen, über die sich Zugreisende freuen dürften. Zwar betrifft keine davon Nordrhein-Westfalen, aber immerhin wird die Weiterreise in andere Städte und Länder damit erleichtert. Ganz neu ist die Möglichkeit, samstags und sonntags morgens ab Berlin nach Chemnitz zu fahren und abends innerhalb von zweieinhalb Stunden wieder zurückzukommen. Zwischen Berlin und Rostock wird es freitags bis sonntags zusätzliche Verbindungen geben, an Samstagen im August jeweils auch bis beziehungsweise aus Binz auf Rügen. Wer von Hamburg in die dänische Hauptstadt Kopenhagen reisen möchte, hat dazu nun häufiger Gelegenheit: Die DB möchte drei zusätzliche Fahrten pro Tag und Richtung einrichten. Außerdem wird täglich ein zusätzlicher Nacht-EC von Berlin nach Prag fahren und auf der Strecke Brüssel – Frankfurt gibt es ab dem 15. Juni eine neue tägliche Spätverbindung. Hinzu kommt eine weitere Direktverbindung pro Tag und Richtung zwischen München und Bologna.
In welchen Bereichen werden die Preise erhöht?
Die DB nimmt einige „Preisanpassungen“ vor, wie sie es selbst nennt. So kostet die Sitzplatzreservierung in der zweiten Klasse ab dem 15. Juni 5,50 Euro statt bisher 5,20 Euro. In der ersten Klasse steigt der Preis von 6,50 Euro auf 6,90 Euro. Keine besonders großen Sprünge also – aber sie könnten trotzdem zu Chaos in den Zügen führen, befürchtet Detlef Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgast-Verbands Pro Bahn. „Mehr Fahrgäste werden auf die Sitzplatzreservierung verzichten und durch den ganzen Zug laufen müssen, um einen Platz zu finden, sich auf reservierte Sitze setzen, wieder aufstehen“, sagt er. Eine weitere Preiserhöhung sorgt für noch mehr Kritik: Die DB bietet ab dem 15. Juni keine Familienreservierungen mehr an. Das bedeutet: Alle Reisenden – auch Kinder – zahlen den Preis einer einzelnen Sitzplatzreservierung. Das macht für viele Familien einen großen Unterschied: Haben Eltern mit ihren zwei Kindern bislang 10,40 Euro gezahlt, sind es jetzt etwas mehr als doppelt so viel.
Welche Kritik gibt es daran?
Der Wegfall der Familienreservierung sorgte für einen regelrechten Aufschrei bei Parteien und Verbänden. Von den Grünen hieß es, die Deutsche Bahn wolle Familien aus ihren Zügen vertreiben. Und auch die Vorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Kerstin Haarmann, ärgerte sich im Deutschlandfunk über die Preiserhöhung. Die meisten Familien müssten nun genau rechnen, ob sie sich eine Bahnfahrt inklusive der Reservierungsgebühren noch leisten könnten, sagte sie. Neuß sprach sich ebenfalls klar dagegen aus: „Das Verhalten der Bahn ist familienunfreundlich und nicht angebracht“, so der Bundesvorsitzende von Pro Bahn.
Wie reagiert die Deutsche Bahn auf die Kritik?
Die Deutsche Bahn will die angekündigte Preiserhöhung nicht zurücknehmen. In einem Statement betont sie nur, dass sich für viele Menschen, die mit Kindern reisen, nichts ändern werde. „Die Familienreservierung wird zu einem großen Teil von […] einem Erwachsenem mit einem Kind gebucht“, so die Bahn. Diese Konstellation habe auch bislang nicht von der Familienreservierung profitiert, weil sie erst ab drei gemeinsam reisenden Personen günstiger sei als die Buchung einzelner Sitzplatzreservierungen. Außerdem führen Kinder bis 14 Jahren im Fernverkehr weiterhin kostenlos mit.
Wo gibt es Preissenkungen bei Angeboten?
Und weiter geht’s mit der Sandwich-Methode: Erst kommen die guten Nachrichten, dann die schlechten und jetzt wieder gute. Also: Die Super-Sparpreis-Aktion für kurze Strecken ist – je nach Verfügbarkeit – bereits ab 6,99 Euro statt 9,99 Euro in der zweiten Klasse erhältlich. Die MyBahncard 50 für die zweite Klasse gibt es bis zum 13. Dezember für 49,99 Euro statt 79,99 Euro. Sie gilt für Menschen bis 26 Jahren. Und die Flexpreise werden an ausgewählten, nachfrageschwächeren Reisetagen im zweiten Halbjahr 2025 um bis zu 20 Prozent abgesenkt.
Welche Rabattaktionen kündigt die DB an?
Noch bis zum 31. Juli erhalten Flexpreis-Kunden, die mehr als vier Wochen vor ihrer Abreise einen Zug buchen, 20 Prozent Rabatt im Vergleich zu einer Buchung am Tag der Abfahrt. Und: Pendler im Fernverkehr können noch bis zum 28. Juni 25 Prozent Rabatt auf ihre persönliche Monatskarte ohne Abo bekommen.