Politik

Ex-Präsident Jair Bolsonaro: Brasilianischer Senat stimmt für Verkürzung von Bolsonaros Haftstrafe | ABC-Z

Trotz landesweiter Proteste hat auch der brasilianische Senat für ein Amnestiegesetz zugunsten von Ex-Präsident Bolsonaro votiert. Staatschef Lula kündigt sein Veto an.


Brasiliens Senat hat mit einer Mehrheit von 48 zu 25 Stimmen für einen Gesetzentwurf gestimmt, der eine erhebliche Verkürzung der Haftstrafe des rechtsextremen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro vorsieht. Sollte das Gesetz in Kraft treten, könnte seine 27-jährige Gefängnisstrafe auf etwas mehr als zwei Jahre reduziert werden. Zuvor hatte bereits das Unterhaus dem umstrittenen Vorhaben zugestimmt. Der Gesetzentwurf liegt nun Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zur Unterzeichnung vor.

Lula kündigte an, sein Veto gegen das Gesetz einzulegen. Dieses könnte jedoch vom Kongress überstimmt werden.

Das Oberste Gericht Brasiliens hatte Bolsonaro erst im September wegen eines geplanten Umsturzes verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass er eine “kriminelle Organisation” mit dem Ziel angeführt hatte, seine Wahlniederlage gegen seinen linksgerichteten Nachfolger Lula im Jahr 2022 gewaltsam zu kippen. Der 70-jährige Bolsonaro trat seine Haftstrafe im November an.

Am vergangenen Sonntag demonstrierten tausende Menschen in den Metropolen des Landes gegen eine Strafmilderung für den Ex-Präsidenten. Allein in Rio de Janeiro versammelten sich Schätzungen zufolge fast 19.000 Menschen. Auf Plakaten forderten sie “Keine Amnestie” und bezeichneten den Kongress als “Feind des Volkes”. Auch in São Paulo und der Hauptstadt Brasília kam es zu Protesten.

Dieser Artikel wird weiter aktualisiert.

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