Ex-Gazprom Germania: Gashändler Sefe zahlt erneut Hilfs-Millionen zurück | ABC-Z

Ex-Gazprom Germania
Gashändler Sefe zahlt erneut Hilfs-Millionen zurück
02.05.2025, 17:30 Uhr
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Mit dem Stopp der russischen Gaslieferungen infolge des Überfalls auf die Ukraine übernimmt der Bund eine deutsche Tochter des Gas-Konzerns Gazprom. Mit Milliarden stützt er das Unternehmen. Nun zahlt er erneut einen dreistelligen Millionenbetrag zurück.
Das in der Energiekrise verstaatlichte Gashandels-, Gasspeicher- und Transportunternehmen Sefe hat weitere rund 450 Millionen Euro Beihilfen an Deutschland zurückgezahlt. Damit habe man insgesamt rund 725 Millionen Euro an die Bundesrepublik zurücküberwiesen, teilte Sefe in Berlin mit. Bereits im vergangenen Jahr waren 275 Millionen Euro an den Bund geflossen. Sefe ist die Abkürzung von “Securing Energy for Europe” (etwa: Energie für Europa sichern). Das Unternehmen ist einer der größten Gasimporteure Deutschlands.
Sefe hieß früher Gazprom Germania und war eine Tochter des russischen Staatskonzerns Gazprom. Als Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der Energiekrise wurde das Unternehmen verstaatlicht. Nach der Einstellung der russischen Pipeline-Gaslieferungen 2022 musste das Unternehmen teure Ersatzlieferungen beschaffen, um die Gasversorgung von Industriekunden und Stadtwerken aufrechtzuerhalten. Um Sefe dies zu ermöglichen, genehmigte die EU-Kommission im Dezember 2022, dass der Bund 6,3 Milliarden Euro zusätzliches Eigenkapital in die Gesellschaft einbringt. Gleichzeitig wurde Sefe zu Rückzahlungen verpflichtet.
Diese sind weiter nicht abgeschlossen. Eine weitere Ausschüttung sei für 2026 vorgesehen, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. “Die genaue Höhe hängt vom Geschäftsergebnis ab”, hieß es. Die EU-Kommission hatte auch bestimmt, dass der Bund Sefe bis Ende 2028 wieder weitgehend privatisieren muss.
Sefe beliefert nach eigenen Angaben mehr als 50.000 Kunden, von kleinen Unternehmen bis hin zu Stadtwerken und multinationalen Konzernen. Weltweit beschäftigt der Energiekonzern rund 2000 Menschen.