Wirtschaft

Europäische Zentralbank: EZB lässt Leitzins zum vierten Mal in Folge unverändert | ABC-Z

Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den für Banken und Sparer im Euroraum wichtigen Leitzins unverändert bei zwei Prozent. Damit entspricht die EZB den Erwartungen von Ökonomen und verlängert zum vierten Mal in Folge die sogenannte Zinspause.

Die letzte Senkung des Leitzinses liegt damit ein halbes Jahr zurück: Zwischen Juni 2024 und Juni 2025 hat die EZB den Zins vom historischen Höchstwert von vier Prozent in Schritten von 0,25 Prozentpunkten auf den Stand von zwei Prozent gesenkt. Zuvor war der Zins vor dem Hintergrund der Folgen der Coronapandemie und der Energiekrise innerhalb von weniger als zwei Jahren von minus 0,5 Prozent auf vier Prozent erhöht worden. 

Hohe Leitzinsen senken Inflation und bremsen Konjunktur

Hohe Leitzinsen gelten als Standardinstrument von Notenbanken, um Inflation zu bekämpfen: Sie werden von Privatbanken an ihre Kunden weitergegeben, was Kredite verteuert und den Konsum senkt. Das wiederum schwächt die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen und somit auch die Preise. 

Auf Dauer werden aber auch kreditfinanzierte Investitionen verteuert, was der Konjunktur schadet. Daher senken Zentralbanken den Leitzins in der Regel wieder, sobald sich die Inflation gesenkt hat. Im Euroraum erwartet die EZB für dieses Jahr eine vergleichsweise niedrige Inflation von 2,1 Prozent. 2022 lag die Teuerungsrate im Euroraum auf einem Höchstwert von 8,4 Prozent.


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EZB verbessert Konjunkturprognose für 2026

Derzeit liegt die Teuerungsrate damit nur knapp über dem Zielwert der EZB von zwei Prozent. Ein weiterer Grund für die verlängerte Zinspause: Die Auswirkungen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump auf die Wirtschaft im Euroraum sind nach Einschätzung der Notenbank bislang weniger gravierend als ursprünglich befürchtet. 

Neben der Zinsentscheidung veröffentlichte die EZB auch ihre Erwartungen für die Konjunktur im kommenden Jahr. 2026 werde die Wirtschaftsleistung voraussichtlich um 1,2 Prozent wachsen, teilte die Notenbank mit. Damit verbesserte sie ihre Erwartungen gegenüber der Septemberprognose, als sie noch von 1,0 Prozent ausgegangen war. Die Inflation werde dann mit 1,9 Prozent voraussichtlich unter dem Zwei-Prozent-Zielwert liegen. 

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