Europäer fordern schnelles Ende des Atomstreits | ABC-Z

Paris /Teheran. E3-Staaten drängen Iran zu Atomgesprächen und drohen mit Sanktionen. Die drei europäischen Länder erwarten Ergebnisse bis zum Ende des Sommers.
Paris, Berlin und London verlieren die Geduld. Sie haben den Iran dazu gedrängt, die Gespräche über das Atomprogramm des Landes wieder aufzunehmen. Zudem haben die Außenminister der sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien damit gedroht, erneut Sanktionen einzuführen, sollte es bis zum Ende des Sommers keinen konkreten Fortschritt für ein neues Atomabkommen geben.
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Die Außenminister sowie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hätten den iranischen Außenminister Abbas Araghtschi bei einem Telefonat dazu gedrängt, ein robustes, überprüfbares und nachhaltiges Abkommen über das iranische Atomprogramm zu erreichen, hieß es aus dem Außenministerium in Paris.
Europäer drohen damit, strenge UN-Sanktionen in Kraft zu setzen
Ohne Fortschritte seien die Europäer entschlossen, mit dem sogenannten Snapback-Mechanismus Sanktionen gegen Teheran auszulösen. Das Wiener Abkommen von 2015 zum iranischen Atomprogramm läuft formal diesen Oktober aus. Als Mitunterzeichner haben die Europäer bis dahin die Möglichkeit, über den Snapback-Mechanismus frühere und strenge UN-Sanktionen gegen den Iran ohne großen Widerstand wieder in Kraft zu setzen.
Das Gespräch über das Atomprogramm mit dem iranischen Außenminister sei auf ein Gespräch der drei europäischen Minister mit ihrem amerikanischen Amtskollegen Marco Rubio Anfang der Woche gefolgt, hieß in Paris. Einem Bericht der US-Nachrichtenseite „Axios“ zufolge verständigten sich Rubio und die Europäer darauf, Ende August als Frist für das Erreichen eines Atomabkommens mit dem Iran zu setzen. In Paris war nur von „Ende des Sommers“ die Rede.
Europäer stimmen sich mit USA ab
Israel hatte am 13. Juni einen Krieg gegen den Iran begonnen und landesweit Ziele angegriffen, darunter Atomanlagen. Die USA griffen wenig später in den Konflikt ein und bombardierten drei der wichtigsten Nuklearstandorte.
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Zuvor hatten Teheran und Washington gut zwei Monate über das iranische Atomprogramm verhandelt. Ziel war eine Begrenzung des Atomprogramms, um den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern.
dpa/jle