Etgar Keret: Eine Schande für mein Land | ABC-Z

Etgar Keret gehört zu den wichtigsten Schriftstellern Israels. Hier macht er seiner Wut und Verzweiflung über die Situation in Gaza Luft und fordert ein Ende des Tötens.
© Khamis Al-Rifi/Reuters
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Der Krieg in Gaza muss jetzt enden. Schon vor über einem Jahr hätte er enden müssen, in den ersten Monaten des Krieges, als ein Angebot für einen umfassenden Geiselaustausch auf dem Schreibtisch des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu lag. Würde der Krieg jetzt enden, wären damit auch das tägliche Töten und der Hunger in Gaza beendet und die verbliebenen israelischen Geiseln könnten womöglich nach Hause kommen. Umfragen zeigen, dass sich eine überwältigende Mehrheit der Menschen in Israel eine dauerhafte Waffenruhe wünscht. Und damit sind sie nicht allein. Die Welt scheint das Ende des derzeitigen Horrors herbeizusehnen, in Europa und den USA, in Australien und China. Doch Netanjahu bleibt auf Kurs. Nachdem er seinen Wählern vor 15 Monaten versprochen hat, er sei “nur einen Schritt vom totalen Sieg entfernt”, führt er uns nun in das, was einige Mitglieder seiner messianischen Regierung ekstatisch als “ewigen Krieg” bezeichnen.