Es geht um viel Geld: Beamtenbund erwartet zähes Tarif-Ringen | ABC-Z

Es geht um viel Geld
Beamtenbund erwartet zähes Tarif-Ringen
24.01.2025, 11:07 Uhr
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Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst dürften hart werden. Die Gewerkschaften fordern rund acht Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, sowie drei zusätzliche freie Tage. Und sie warnen vor einem „Kollaps“.
Zum Start der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen warnen die Gewerkschaften vor einer schweren Krise im öffentlichen Dienst. „Viele Kommunen befinden sich am Rande der Handlungsfähigkeit, die Beschäftigten sind überlastet“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke. „Wenn nicht gehandelt wird, droht ein Kollaps.“
Es könne auf einen harten Tarifkonflikt hinauslaufen, warnte Volker Geyer, Verhandlungsführer für den Beamtenbund dbb. „Ich hoffe sehr, Bund und Kommunen begreifen den Ernst der Lage und legen schnell ein abschlussorientiertes Angebot vor“, sagte Geyer.
Schon jetzt sind nach Angaben der Gewerkschaften rund eine halbe Million Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt. In den kommenden zehn Jahren gingen weitere 1,4 Millionen Beschäftigte in den Ruhestand, sagte Geyer. Um mehr Erzieher, Busfahrerinnen und Feuerwehrleute zu finden, müssen die Arbeitgeber nach Ansicht der Gewerkschaften nicht nur die Löhne erhöhen. Auch die Arbeitszeiten müssten verbessert werden.
Die Verhandlungen betreffen rund 2,5 Millionen Beschäftigte des Bundes und der Kommunen. Das sind unter anderem Erzieher, Krankenschwestern, Busfahrer und Feuerwehrleute sowie zahlreiche weitere Berufsgruppen.
Die Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, und drei zusätzliche freie Tage. Bis Mitte März sind drei Verhandlungsrunden angesetzt.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte, es müsse ein fairer Ausgleich gefunden werden, „zwischen den Interessen des öffentlichen Dienstes und dem notwendigen Respekt vor den Beschäftigten – und auf der anderen Seite aber auch vor den schwierigen Haushaltslagen“. Nicht nur bei den Kommunen, sondern auch beim Bund sei die finanzielle Lage angespannt, betonte die SPD-Politikerin.