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Erst unruhig, dann der Absturz: Alba Berlin verliert Saisonauftakt gegen Aufsteiger Trier | ABC-Z

Basketball-Bundesliga

Erst furios, dann der Absturz: Alba Berlin verliert Saisonauftakt gegen Aufsteiger Trier


Bild: IMAGO / HMB-Media

Alba Berlin hat sein erstes Saisonspiel in der Basketball-Bundesliga verloren (92:97). Gegen Aufsteiger Trier traten die Berliner zunächst sehr dominant auf, brachen dann aber nach und nach ein und vergaben den Start-Ziel-Sieg in den letzten Minuten.

Mit einer 92:97-Niederlage ist Alba Berlin in die neue Saison der Basketball-Bundesliga gestartet. Zuhause gegen Aufsteiger Gladiators Trier lieferten die Albatrosse zunächst ein Offensiv-Feuerwerk, wurden dann aber immer unsicherer. Am Ende bewies Trier Nerven und belohnte sich mit der Sensation.

Da Alba Berlin am 1. Spieltag noch spielfrei hatte, starteten die Berliner erst verspätet in die Saison. Alba-Neuzugang Boogie Ellis setzte direkt zu zwei Dreiern an und eröffnete die temporeichen ersten Minuten der Partie. Auch Trier ging auf sichere und schnelle Abschlüsse, setzte nach, wenn Alba mit viel Bewegung im Spielaufbau angriff und blieb zunächst dran. Aber die Berliner Offensive glänzte mit viel Übersicht und versenkte einen Dreier nach dem anderen. Trier-Coach Jaques Schneider nahm beim Stand von 20:9 für die Gastgeber in der Arena am Ostbahnhof die erste Auszeit.

Doch beim Aufsteiger fielen viele Würfe weiterhin nicht, zumindest aber das Reboundspiel wirkte verbessert. Das große Problem aus Sicht der Gäste blieb: Die Berliner Quote von außen war unglaublich stark und Trier fand keinen Zugriff. Justin Bean und Sam Griesel gesellten sich zu den Dreier-Schützen dazu und kurz vor dem Viertelende zeigten beide Mannschaften, was Tempospiel bedeutet. Eigengewächs Nevio Bennefeld beendete das Viertel dann – natürlich mit einem Dreier. Die Alba-Offensive lief wie geschmiert.

Alba völlig verändert

Bennefeld erhielt daraufhin das Vertrauen von Trainer Pedro Calles, der für das 2. Viertel einmal durchwechselte. Der 18-Jährige zahlte es sofort mit einem starken Abschluss aus der Zone und zwei defensiven Rebounds zurück. Insgesamt wurde ein Unterschied zum 1. Viertel aber schnell deutlich: Die Wurfquote ging runter. Alba hatte seinen Spielfluss komplett verloren und punktete erst nach fast fünf Minuten mit einem einzigen Freiwurfpunkt zum 26:29. Den Zuschauern in der Arena bot sich ein völlig veränderter Anblick als noch in der ersten halben Stunde.

Kurioser Zwischenfall: Der weiche Aufsatz des Trommelstocks eines Fans verirrte sich zwischenzeitlich auf das Parkett und sorgte für eine kurze Unterbrechung.

Die Gäste waren nun im Spiel, weil Alba sie ließ. Doch langsam nahm die Partie wieder ein bisschen an Tempo auf. Jack Kayil für die Berliner und Nolan Adekunle für Trier versenkten ihre Dreier und verliehen der Partie Schwung. Nach den gruseligen ersten fünf Minuten des 2. Viertels entstand erneut eine unterhaltsame Partie. Und das Spiel der Berliner veränderte sich: Weg von den Dreiern, hin zu einfachen Punkten. Mit einem Neun-Punkte-Vorsprung für die Albatrosse (52:43) ging es in die Pause.

Der Lucky Punch fehlt

Wo war die Unbekümmertheit geblieben, die das Alba-Spiel zu Beginn des Spiels geprägt hatte? Das enorme Highscoring war Geschichte, Trier hatte sich stabilisiert. Die zweite Hälfte begann dann zumindest alles andere als ruhig. Auf beiden Seiten wurde aus allen Positionen geworfen. Norris Agbakoko, aber auch Eli Brooks und Urald King trafen alle von Downtown. Die Gäste wirkten befreit, vor allem King übernahm Verantwortung und strahlte Mut aus.

Alba wirkte bemüht und versuchte, gegen die kämpferischen Gäste anzukommen. Der Fokus lag zwischenzeitlich auf Spielmacher Martin Hermannsson, der nicht nur wichtige Treffer von der Freiwurflinie lieferte, sondern vor allem Selbstbewusstsein ausstrahlte und seine Mannschaft vorantrieb. Mit viel Energie brachte dann auch Boogie Ellis Dynamik ins Berliner Spiel, das in dieser Phase von Schnelligkeit und schnellen Punkten geprägt war. Doch die Partie trat auf der Stelle. Trier kam nicht näher ran, Alba nicht weiter weg. Der Spielstand zum Ende des 3. Viertels: 75:68.

Trier mit Machtdemonstration

Auch im 4. Viertel fiel zunächst auf: Viele Chancen wurden ausgelassen. Alba musste jetzt aufpassen, denn der Aufsteiger hatte noch nicht aufgegeben und der Vorsprung schrumpfte. Trainer Pedro Calles nahm schnell die Auszeit und hoffte darauf, den Rhythmus bei seiner Mannschaft wieder herstellen zu können. Aber es gelang nicht: Weil Griesel einen Wurf aus der Halbdistanz verfehlte, kam Trier aus der Transition über Behnam Yakhchali zum nächsten Dreier. Die Partie war gedreht (81:84).

Und die Gäste machten es weiter gut. Mit schnellen Bällen und cleverem Spiel zwangen sie die Berliner zu Fouls, die eigene Defensive stand stark. Alba war komplett von der Rolle und fand keine Lösung mehr gegen die immer sicherer werdenden Trierer. Beim Stand von 92:97 wurde die Partie abgepfiffen: für Trier der zweite Sieg der Saison, für Alba eine riesige Enttäuschung zum Auftakt. Die nächste Partie steht für Alba bereits am Sonntag (16:30 Uhr) an, dann sind die Albatrosse beim anderen Aufsteiger Science City Jena gefordert.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.10.25, 21:15 Uhr


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