Geopolitik

Erneuerbare Energien: Erneuerbare sollten laut Ministerin Reiche Netzausbau mitfinanzieren | ABC-Z

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) will, dass sich Betreiber von Ökostromanlagen künftig an der Finanzierung des Stromnetzausbaus in Deutschland beteiligen. “Die Erneuerbaren können und müssen mehr Systemverantwortung übernehmen”, sagte Reiche der Nachrichtenagentur dpa. Das heiße unter anderem, “dass die Kosten für den Netzausbau nicht mehr nur über die Netzbetreiber und die allgemeinen Netzentgelte von den Stromkunden zu bezahlen sind”.

Zudem müssten die Erneuerbaren einen “Beitrag zur Netzstabilität, zur Regelbarkeit und zur Steuerbarkeit” leisten, sagte Reiche. Insgesamt müsse es zu einer “fairen Verteilung der Verantwortung” kommen. “Wir brauchen die Erneuerbaren für die Dekarbonisierung”, sagte die Wirtschafts- und Energieministerin. “Wir brauchen sie auch, weil es innovative Technologien sind.” Allerdings dürften Risiko und Kosten nicht einseitig auf die Kunden übertragen werden.

Um die Schwankungen der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ausgleichen zu können, braucht es Reiche zufolge “mehr Steuerbarkeit”. Auch Stromspeicher seien hierbei ein Teil der Lösung, reichten alleine jedoch nicht aus. Die CDU-Politikerin plant, Ende des Sommers einen sogenannten “Realitätscheck” zur Energiewende vorzulegen. “Wir werden uns die Ergebnisse genau anschauen, und dann werden wir die notwendigen Schlüsse daraus ziehen”, sagte Reiche.

Energiewende soll kosteneffizienter werden

Zudem will die Ministerin die Kosten der Umstellung auf erneuerbare Energien weiter senken. Die Energiewende werde nur dann erfolgreich sein, “wenn wir den Ausbau der Erneuerbaren und die Kosteneffizienz konsequent zusammenbringen”.

Das Bundes-Klimaschutzgesetz sieht vor, dass Deutschland bis 2045 weniger Treibhausgase ausstößt, als gebunden werden können. Reiche hat sich zu dem Ziel der Klimaneutralität bis 2045 bekannt; allerdings sagte sie, die Ziele seien “sehr, sehr ambitioniert”.

Reiches Amtsvorgänger Robert Habeck (Grüne) hatte den Ausbau des Ökostroms vorangetrieben – insbesondere aus Wind- und Sonnenenergie. Die erneuerbaren Energien sollen eine Schlüsselrolle spielen, damit die Klimaziele erreicht werden. Allerdings geht der Ausbau der Stromnetze nicht schnell genug voran. Aus diesem Grund müssen erneuerbare Anlagen immer wieder gedrosselt werden, zudem kosten Ausgleichsmaßnahmen gegen Netzengpässe viel Geld. Auch von den geplanten Tausenden neuen Kilometern Stromleitungen, mit denen im Norden produzierter Windstrom in große Verbrauchszentren im Süden transportiert werden soll, ist ein großer Teil bislang nicht fertig.

Back to top button