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Ernährung bei Morbus Dupuytren – FOCUS online | ABC-Z

Welche Rolle spielt die Ernährung bei Morbus Dupuytren? Finden Sie heraus, welche Lebensmittel förderlich sind und welche Sie vermeiden sollten.

Morbus Dupuytren ist eine Erkrankung, die das Bindegewebe der Handinnenflächen betrifft. Sie führt dazu, dass sich die Finger im Laufe der Zeit nicht mehr vollständig strecken lassen und in einer gekrümmten Position verharren. Zunächst können kleine Knoten und Wucherungen in der Handinnenfläche auftreten. Im weiteren Verlauf bilden sich Gewebsstränge, die die Finger in eine Beugestellung ziehen. Die Ursache der Erkrankung ist bislang nicht vollständig geklärt, jedoch wird eine erbliche Komponente vermutet. Betroffen sind meist der vierte und fünfte Finger beider Hände. Morbus Dupuytren verläuft individuell sehr unterschiedlich und kann sowohl langsam über Jahre als auch schnell innerhalb weniger Monate fortschreiten. Die Erkrankung ist gutartig und verursacht in der Regel keine Schmerzen, jedoch beeinträchtigt sie die alltäglichen Aktivitäten der Betroffenen erheblich.

Kann die Ernährung bei Morbus Dupuytren helfen?

Eine gezielte Ernährungsumstellung allein führt nicht zu einer Heilung von Morbus Dupuytren. Dennoch kann eine bewusste Auswahl von Nahrungsmitteln möglicherweise das Risiko einer Verschlechterung oder eines Rezidivs mindern. Eine diabetische Stoffwechsellage und eine Fettleber erhöhen signifikant das Risiko für die Entwicklung dieser Erkrankung. In Deutschland haben etwa 10 % der Bevölkerung Diabetes und die Prävalenz von Fettlebererkrankungen liegt bei 42,2 %. Frühzeitige und konsequente Änderungen der Ernährungsgewohnheiten können diese Begleiterkrankungen positiv beeinflussen und damit auch das Risiko für Morbus Dupuytren senken.

Welche Ernährungsempfehlungen gibt es?

Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass eine stark kalorienreduzierte Formulardiät kombiniert mit einer mediterranen kohlenhydratarmen Ernährung positive Effekte auf den Stoffwechsel haben kann. Diese Ernährungsweise soll zur selektiven Mobilisierung von Fettdepots in Leber, Bauchspeicheldrüse und Herz beitragen und somit das Risiko für Morbus Dupuytren reduzieren. Eine tägliche Energiezufuhr von weniger als 800 Kilokalorien während der initialen Phase, gefolgt von einer dauerhaften kalorienreduzierten mediterranen Ernährung, hat sich als besonders wirksam erwiesen.

Freie Radikale, die durch den Konsum von hochverarbeiteten Kohlenhydraten wie Süßigkeiten entstehen, können ebenfalls schädlich sein. Die vermehrte Produktion freier Radikale trägt zur pathophysiologischen Entstehung von Morbus Dupuytren bei. Diese instabilen Moleküle rauben anderen Molekülen Elektronen, was als Oxidation bekannt ist. Dadurch werden wichtige Antioxidantien verbraucht, die dem Körper an anderer Stelle fehlen. Antioxidantien spielen eine wichtige Rolle als Radikalfänger und bewahren die Körperzellen vor oxidativen Schäden.

Antioxidantien als Schutzschild gegen freie Radikale

Antioxidantien können die negativen Effekte freier Radikale verhindern oder verlangsamen. Sie wirken als Schutzschicht, indem sie sich leichter oxidieren lassen als die zu schützende Substanz. Lebensmittel, die reich an Antioxidantien sind, wie frisches Obst und Gemüse, Nüsse und Samen, sollten daher vermehrt in den Speiseplan integriert werden. Diese Nahrungsmittel helfen nicht nur, freie Radikale abzufangen, sondern liefern auch zusätzliche Nährstoffe, die der allgemeinen Gesundheit zugutekommen.

Zusätzlich sollten stark verarbeitete Lebensmittel eingeschränkt werden, um die Bildung freier Radikale zu minimieren. Der Konsum von frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, fettarmem Fleisch und Fisch kann die antioxidative Kapazität des Körpers unterstützen.

Ernährungsgewohnheiten überprüfen und anpassen

Um das Risiko von Morbus Dupuytren zu mindern, ist es ratsam, die eigenen Ernährungsgewohnheiten kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls anzupassen. Eine gezielte Analyse der Nährstoffzufuhr kann helfen, problematische Lebensmittel auszuschließen und eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen. Kleine Veränderungen in der täglichen Nahrungsauswahl können dabei schon große Wirkungen erzielen. Ein Ernährungstagebuch kann ein nützliches Werkzeug sein, um die eigenen Essgewohnheiten zu dokumentieren und mögliche Auslöser für eine Verschlechterung der Erkrankung zu identifizieren.

Welche Empfehlungen gibt es bei Morbus Dupuytren?

Obwohl es keine feste Evidenz dafür gibt, dass eine Ernährungsumstellung Morbus Dupuytren direkt heilen kann, können bewusste Ernährungsentscheidungen dazu beitragen, das Risiko einer Verschlechterung zu minimieren. Eine kalorienreduzierte Ernährung, reich an Antioxidantien, und die Vermeidung von hochverarbeiteten Lebensmitteln können dabei helfen, Begleiterkrankungen wie eine diabetische Stoffwechsellage und Fettleber zu kontrollieren und somit indirekt die Gesundheit der Betroffenen verbessern.

Checkliste: Ernährung zur Unterstützung bei Morbus Dupuytren

  • Reduzieren Sie die tägliche Kalorienzufuhr.
  • Vermeiden Sie hochverarbeitete Kohlenhydrate und Süßigkeiten.
  • Integrieren Sie antioxidantienreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse und Samen in Ihre Ernährung.
  • Wählen Sie frische, unverarbeitete Lebensmittel statt stark verarbeiteter Optionen.
  • Ersetzen Sie einfache Kohlenhydrate durch Vollkornprodukte.
  • Konsumieren Sie fettarmes Fleisch und Fisch als Proteinquellen.
  • Trinken Sie ausreichend Wasser, um den Körper hydriert zu halten.
  • Vermeiden Sie Alkohol und unnötige Zuckerquellen.
  • Führen Sie ein Ernährungstagebuch, um potenzielle Auslöser zu identifizieren.
  • Konsultieren Sie einen Ernährungsberater, um Ihre Ernährungsgewohnheiten zu optimieren.

Über Dr. Matthias Liebl

Dr. Matthias Liebl ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit umfassender klinischer Erfahrung. Nach seiner Ausbildung zum Rettungsassistenten studierte er Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen und erlangte 2012 die Anerkennung als Facharzt. Er arbeitete zunächst als Oberarzt in einer Kreisklinik und wurde 2015 Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie eines städtischen Krankenhauses. Später praktizierte er drei Jahre in der eigenen orthopädischen Praxis in Nürnberg, aktuell ist er als Chefarzt in Südthüringen tätig. Dr. Liebl hat sich kontinuierlich weitergebildet und besitzt Zusatzbezeichnungen in Notfallmedizin, spezieller Unfallchirurgie und Röntgendiagnostik. Zudem ist er seit 2007 als leitender Notarzt aktiv.

Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf ernsthafte gesundheitliche Probleme oder bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

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