Ermittlungen gegen neuen Brandenburger Wirtschaftsminister Keller wegen Titelmissbrauchs | ABC-Z
Gegen den neuen brandenburgischen Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) ermittelt die Staatsanwaltschaft Potsdam wegen des möglicherweise missbräuchlichen Führens eines akademischen Titels.
Man habe nach Presseberichten ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs des Missbrauchs von Titeln gemäß Paragraph 132a Strafgesetzbuch (StGB) eingeleitet, sagte die Staatsanwältin Hanna Urban auf Anfrage. Keller sagte dazu am Vormittag, er habe bislang keine Kenntnis von staatsanwaltlichen Ermittlungen.
Zuerst hatte die “B.Z.” berichtet.
Keller hatte in seiner Biografie auf der Website des Landtags Brandenburg veröffentlicht, dass er seit 2024 einen “Abschluss des Studiengangs Bachelor Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft und Soziologie” habe.
“Ich glaube, ich habe sehr deutlich gemacht und in der Vergangenheit nie verborgen, dass bis dato kein Studienabschluss vorlag”, sagte Keller im Gespräch mit rbb|24: “Ich habe jetzt klar gesagt, dass mir die Fernuniversität gesagt hat, dass ich mein Studium erfolgreich abgeschlossen habe.” Eine Abschlussurkunde liege aber noch nicht vor.
Laut Strafgesetzbuch dürfen akademische Grade nicht unbefugt geführt werden. Bei Verstößen kann eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe drohen.
Keller ist Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion und am Mittwoch zum Minister für Wirtschaft, Energie, Arbeit und Klimaschutz des Landes Brandenburg ernannt worden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 11.12.2024, 14 Uhr