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Erleichterung im Jemen: Huthi lassen Dutzende Kriegsgefangene frei | ABC-Z


Erleichterung im Jemen

Huthi lassen Dutzende Kriegsgefangene frei

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Seit Jahren kämpfen die Huthi im Jemen gegen die international anerkannte Regierung. Die Rebellen kontrollieren weite Teile des Landes und haben zahlreiche Menschen inhaftiert. Dutzende Kriegsgefangene kommen jetzt frei.

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach Angaben des Roten Kreuzes 153 Kriegsgefangene freigelassen. Es handle sich um Häftlinge in der Hauptstadt Sanaa, die das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) während ihrer Gefangenschaft regelmäßig besucht und unterstützt habe. „Diese Operation bringt dringend benötigte Erleichterung und Freude für Familien, die auf die Rückkehr ihrer Angehörigen gewartet haben“, sagte die Leiterin der IKRK-Delegation im Jemen, Christine Cipolla. Das IKRK hoffe, dass dieser Schritt weitere Freilassungen anregen wird.

Die vom Iran unterstützen Huthi bestätigten die Freilassungen. Die meisten der Freigelassenen seien kranke und ältere Menschen. Die Huthi sprachen von einem „einseitigen Schritt aus humanitären Gründen“, wie der Huthi-nahe TV-Sender Al-Masirah einen Vertreter zitierte. Die Initiative ziele darauf ab, Vertrauen aufzubauen und „eine neue Phase des ernsthaften und ehrlichen Umgangs mit dieser humanitären Angelegenheit einzuleiten“. Zuvor hatten sie nach UN-Angaben erneut Mitarbeiter der Vereinten Nationen in von ihnen kontrollierten Gebieten im Jemen festgenommen, erklärte das Jemen-Büro der UN.

Die Huthi gelten als De-facto-Behörden in den von ihnen kontrollierten Gebieten, da sie dort die Verwaltung, Sicherheitskräfte und Justiz übernommen haben. Unter anderem die Hauptstadt Sanaa steht unter ihrer Kontrolle. International werden sie jedoch nicht als legitime Regierung anerkannt. Im Jemen herrscht seit Ende 2014 ein verheerender Konflikt zwischen der international anerkannten Regierung, den Huthi-Rebellen und deren Verbündeten.

Die Lage hat sich durch die Angriffe der Huthi auf Israel nach Ausbruch des Gaza-Kriegs weiter verschärft. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat der Konflikt im Jemen zu einer humanitären Katastrophe geführt. Demnach steht das Land am Rand einer Hungersnot. Nach UN-Angaben sind mehr als 18 Millionen Menschen im Jemen auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen.

Am Mittwoch hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, die Huthi-Miliz wieder als „ausländische Terrororganisation“ einzustufen. Wie die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz gehören die Huthis zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten „Achse des Widerstands“. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 hatte die Miliz auch immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden angegriffen.

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