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Erding: Sozialpreis für Gesundheitsförderer 2025 verliehen – Erding | ABC-Z

Seit fast 30 Jahren existiert der Verein für therapeutisches Reiten in Taufkirchen. Für die Vorsitzende Sosa Balderanou war es zwar überraschend, dass diese Einrichtung jetzt den Sozialpreis des Landkreises Erding erhalten hat, aber umso größer war ihre Freude. Die Grünen Damen am Klinikum haben erst vor kurzem ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert und Marlene Hohlbach, die den Besuchsdienst für Patienten ins Leben gerufen hat, war ebenfalls sehr erfreut über diese Auszeichnung.

Die Verbindung von Mensch und Tier ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Dort, wo die gesprochene Sprache an ihre Grenzen stößt, oder vielleicht gar nicht möglich ist, finden Menschen und Tiere Kommunikationswege über Blicke, Berührungen oder auch nur die bloße Anwesenheit und überwinden so Barrieren und Hindernisse. Eine Institution, die sich diese besondere Eigenschaft zunutze macht und für Mensch und Tier einsetzt, ist der Verein für Therapeutisches Reiten Taufkirchen.

Seit 1996 engagieren sich die rund 70 Mitglieder für Menschen mit Einschränkungen und helfen ihnen dabei, ihren Alltag besser zu bewältigen. Therapeutisches Reiten fördert nicht nur die körperliche und seelische Gesundheit, sondern auch die soziale Integration von Menschen mit Behinderung, psychischen Belastungen oder besonderen Lebenssituationen. Mit pädagogischen, psychologischen, psychotherapeutischen, rehabilitativen und sozial-integrativen Maßnahmen, die über das Medium Pferd umgesetzt werden, kann so eine deutliche Verbesserung der jeweiligen Lebenssituation erzielt werden.

Dabei stehen Therapie und Förderung im Mittelpunkt; reiterliche Fähigkeiten sind dagegen eher nebensächlich. Der Verein ist nicht örtlich auf die Gemeinde begrenzt, sondern überregional tätig und finanziert sich zu 100 Prozent aus Spenden. Der finanzielle Eigenanteil der Eltern wird dadurch so gering wie möglich gehalten. Die Therapiestunden finden in der Reithalle des Reit- und Fahrvereins Taufkirchen statt, der diese an zwei Nachmittagen in der Woche kostenlos zur Verfügung stellt. Zudem werden die Pferde von den Eigentümern kostenfrei zur Verfügung gestellt.

„Die engagierten Vereinsmitglieder mit ihrer Vorstandsvorsitzenden Sosa Balderanou leisten alle einen wichtigen Beitrag zur gelebten Inklusion in unserer Gesellschaft. Ihr Engagement zeigt, dass Inklusion nicht nur ein Konzept ist, sondern gelebt und aktiv gestaltet werden muss“, heißt es in der Laudatio. Jeder Einzelne könne dazu beitragen, Barrieren abzubauen und eine inklusive Gesellschaft zu schaffen.

In Anerkennung besonderer langjähriger Verdienste im Bereich des ehrenamtlichen Engagements hat der Landkreis Erding den Sozialpreis 2025 auch an Marlene Hohlbach verliehen. Die Krankenhaushelferin zog vor zehn Jahren nach Erding und ergriff sogleich die Initiative. Zusammen mit der damaligen Pflegedirektorin Gertrud Friess-Ott rief sie den ehrenamtlichen Besuchsdienst ins Leben. Sie war die treibende Kraft, die diese Idee aus den 1960er-Jahren, inspiriert von den „Pink Ladies“ in den USA, hier in die Tat umsetzte und zu einem festen, verlässlichen und unverzichtbaren Angebot am Klinikum machte. Der Kern des Dienstes liegt im Schenken von Zeit und Zuwendung. Die Ehrenamtlichen besuchen die Patientinnen und Patienten auf den Stationen, hören ihnen zu, trösten, versuchen sie zu ermutigen und erledigen kleine Besorgungen.

Diese Auszeichnung würdige ihre herausragende und vorbildhafte ehrenamtliche Tätigkeit, insbesondere ihre zentrale Rolle als Gründerin und Einsatzleiterin der „Grünen Damen und Herren“ am Klinikum Erding, hieß es.  Sie habe damit einen unverzichtbaren Dienst für die Betreuung von Patientinnen und Patienten an den Standorten Erding und Dorfen etabliert, der auf zehn Jahre erfolgreicher Arbeit zurückblicke und eine Kultur der Hilfsbereitschaft nachhaltig fördere.

Die „Grünen Damen und Herren“ tragen als Arbeitskleidung die Farbe Grün, die sinnbildlich für Hoffnung steht. Ihr Wirken entlaste das Klinikpersonal und fördere ein menschliches Miteinander, das für den Landkreis unerlässlich sei, heißt es in der Laudatio.

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