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Erding: Leerstand in Bestlage – Erding | ABC-Z

Die Sparkasse Erding-Dorfen gibt zum 1. Januar 2025 das Erdgeschoss in der Schrannenhalle im Herzen der Altstadt auf. Der bisherige SB-Bereich bleibt bestehen, doch „persönlicher Service und Beratung“, schreibt die Sparkasse, sind künftig ausschließlich in der Hauptstelle am Alois-Schießl-Platz möglich. Was mit den leer stehenden 210 Quadratmetern in Erdinger Bestlage geschieht, sei bisher nicht entschieden.

„Ab 01. 01. 2025 wird unsere Filiale am Schrannenplatz in Erding zum ServicePoint“, informiert die Sparkasse mit einem Schreiben an den Automaten im SB-Bereich. Auf Nachfrage der SZ bestätigt die Sparkasse Erding-Dorfen, dass nur der SB-Bereich für Ein- und Auszahlungen, Überweisungen oder fürs Drucken von Kontoauszügen bleibt. Der Rest des Erdgeschosses werde aufgegeben. Über eine künftige Nachnutzung oder einen künftigen Mieter „wurde noch keine Entscheidung getroffen“, heißt es in der E-Mail weiter. Die betroffenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen würden künftig im Haupthaus am Alois-Schießl-Platz weiter arbeiten.

„Die stetig zunehmende Digitalisierung im Bankgeschäft führt dazu, dass immer weniger Kunden unsere Standorte für persönliche Serviceleistungen nutzen“, erklärt die Sparkasse. Online-Banking und die sogenannte Mediale Geschäftsstelle, die zum Beispiel mit Videochat arbeitet, würden „insbesondere für den Zahlungsverkehr und banküblichen Service bis hin zu Produktabschlüssen immer stärker bevorzugt.“

Persönliche Beratung sei aber nach wie vor gefragt bei Vermögensanlage, Finanzierungen, Altersvorsorge, Versicherungen oder Fragen rund um Immobilien. Dafür stünden Beraterinnen und Berater in allen Beratungscentern und Filialen, nach Terminvereinbarung, zur Verfügung. Ab Januar 2025 unterhält die Sparkasse nach eigenen Angaben im Landkreis Erding insgesamt sechs Beratungscenter und zwei Filialen mit persönlicher Beratung und persönlichem Service. Darüberhinaus ist die Sparkasse am Flughafen mit Wechselgeschäft und Service vertreten.

Die denkmalgeschützte Schrannenhalle wurde 1953 von der Sparkasse erworben

1953 hat die Stadtsparkasse Erding die denkmalgeschützte Schrannenhalle erworben. Das Gebäude wurde 1866 im neugotischen Stil erbaut. Unmittelbar dahinter liegt die Kirche St. Johannes, deren Glockenturm nicht ins Gotteshaus, sondern in die Halle eingebaut wurde. Nachdem der Getreidemarkt 1911 wegen mangelnden Bedarfs eingestellt worden war, war in der Schrannenhalle unter anderem eine landwirtschaftliche Schule mit Schlafsaal unter dem Dach untergebracht.

Nach über zwei Jahren Renovierung und Umbau kehrte 2012 das Sparkassenteam in die Schrannenhalle zurück. Das Obergeschoss, der Schrannensaal, wird regelmäßig für öffentliche Veranstaltungen genutzt. Das erste und zweite Obergeschoss sind laut Sparkasse „voll vermietet“. Seit 2021 befindet sich die Hauptgeschäftsstelle im Neubau am Alois-Schießl-Platz.

Gleich neben der Schrannenhalle am Friedrich-Fischer-Platz plant die Stadt aktuell einen größeren Umbau. Das Areal soll neugestaltet werden mit mehr Raum für Fußgänger, mehr Sitzgelegenheiten, Wasserspiel, einen Trinkbrunnen und zwölf neu gepflanzten Bäumen, kurz: mit mehr Aufenthaltsqualität. Durchaus spannende Frage also, wer wohl als neuer Nachbar in die Schrannenhalle einzieht.

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