Endlich eine gute Nachricht – Viel Glück, Donald Trump | ABC-Z
Berlin. Das geplante Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin ist eine Chance. Für Trump, die Ukraine und Europa. Ungefährlich ist es nicht.
Das ist mal eine gute Nachricht von Donald Trump. Bei allen Vorbehalten, die man nach den jüngsten Eskapaden des künftigen US-Präsidenten haben kann: Sein geplantes Treffen mit Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg macht Hoffnung. Es eröffnet zumindest die Chance, das furchtbare Gemetzel in Osteuropa beenden.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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Der Weg dahin ist weit. Eine Friedenslösung darf es nicht über die Köpfe der Ukrainer hinweg geben. Und nicht ohne Mitsprache der Europäer, denen Trump die Hauptlast zur Sicherung einer späteren Waffenruhe überlassen möchte. Aber nur ein Gespräch von Trump und Putin kann klären, ob der Kremlherrscher kompromissbereit ist, ob es überhaupt eine Aussicht auf Verhandlungen gibt.
Sicher ist das nicht. Auch Trump hat die Größe der Aufgabe verstanden: Von der verwegenen Idee, den Krieg binnen 24 Stunden zu beenden, hat er sich verabschiedet, jetzt spricht er von sechs Monaten. Vorerst werden die USA die Militärhilfen für die Ukraine wohl fortsetzen. Ein Waffenstillstand dürfte der Ukraine das Zugeständnis eines vorläufigen Gebietsverzichts abverlangen. Trump muss aber auch vom Kremlherrscher einen Preis fordern – nicht ausgeschlossen, dass der unberechenbare Präsident dazu mit militärischer Eskalation droht.
Die Ukraine braucht Sicherheitsgarantien, am besten perspektivisch die Nato-Mitgliedschaft. Sonst greift Russland in einigen Jahren erneut an. Eine Lösung einseitig zulasten Kiews, bei der Putin als Sieger dasteht und sich ermutigt fühlt zu neuen Feldzügen, wäre nicht nur eine Bedrohung für Europa. Es wäre in den Augen der Welt auch ein Zeichen der Schwäche des selbsternannten Deal-Makers im Weißen Haus. Das wird Trump kaum riskieren wollen.