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Chip-Hersteller im Höhenflug: Infineon profitiert vom schwachen Euro, Aktie hebt ab | ABC-Z

Der Halbleiterkonzern Infineon startet etwas besser als erwartet ins neue Geschäftsjahr und erhöht seine Prognose. Doch Donald Trumps mögliche Strafzölle könnten die Erholung bremsen.

Infineon ist etwas besser als erwartet durch das erste Quartal seines neuen Geschäftsjahres gekommen. Dennoch sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Der Grund: Die Nachfrage schwächelte in allen wichtigen Bereichen, wie der Konzern mitteilte. 

Gewinn von Infineon unter Druck

Der Gewinn stürzte im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als die Hälfte auf 246 Millionen Euro ab, immerhin stand aber nicht erneut ein Verlust wie im vierten Geschäftsquartal 2024.

Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres, das bei Infineon von Oktober bis September läuft, erwartet der Konzern Rückenwind durch den schwachen Euro und erhöht seine Prognose für den Umsatz. 

Hintergrund ist, dass weite Teile des Geschäfts in Dollar abgewickelt werden. Ist die US-Währung im Vergleich zum Euro mehr wert, wirkt sich das positiv auf die Umsätze aus. Der Euro hatte zuletzt an Wert gegenüber dem Dollar verloren.

Infineon-Aktie startet mit zweistelligem Plus in den Handel

Das Infineon-Zahlenwerk kam an den Börsen sehr gut an. Die Aktie  legte zum Handelsstart zweistellig zu.

Die Infineon-Aktie gewinn am Dienstagmorgen rund zehn Prozent. finanzen100.de

Infineon will Lagerbestände abbauen

Für das laufende Geschäftsjahr geht Infineon davon aus, dass sich die Nachfrage nach einer Korrektur der Lagerbestände bei den Kunden schrittweise erholen wird. Infineon litt zuletzt unter den Nachwirkungen der Chipkrise. 

Damals hatten Kunden ihre Lager sehr stark befüllt, um sich gegen Lieferengpässe zu wappnen. Seit keine Lieferengpässe mehr drohen, bauen die Kunden diese Bestände wieder ab und bestellen entsprechend weniger.

Das drückt auf den Umsatz, aber auch auf die Ergebnisse, denn bei einer Unterauslastung der Fabriken sind die Kosten pro Stück höher. Auch deswegen hofft Infineon auf ein Wiederanziehen der Nachfrage.

Belegt Donald Trump EU-Firmen mit Strafzöllen?

Einen Strich durch diese Hoffnung könnten die drohenden Zollkonflikte mit den USA unter Donald Trump machen. Direkte Auswirkungen auf Infineon wären zwar begrenzt, sagte CEO Jochen Hanebeck, die aktuellen Prognosen berücksichtigten aber nicht mögliche Auswirkungen auf die Nachfrage. Die Bandbreite könnte dabei, je nach Entwicklung groß sein: „von vernachlässigbar bis signifikant“, so Hanebeck.

Infineon kommt auf einen Börsenwert von 45 Milliarden Euro

Der Chip-Hersteller mit Sitz in Neubiberg bei München beschäftigte im September 2024 weltweit 58.065 Mitarbeiter. Laut Daten von Statista erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2024 Gewinne in Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Das war ein deutlicher Rückgang zu den 3,1 Milliarden Euro im Jahr davor. Aktuell weist Infineon einen Börsenwert von rund 45 Milliarden Euro auf.

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