Empörung über Wahlkampfrede: SPD-Spitze entsetzt über Merz: „So spricht ein Mini-Trump“ | ABC-Z

Empörung über Wahlkampfrede
SPD-Spitze entsetzt über Merz: „So spricht ein Mini-Trump“
23.02.2025, 00:29 Uhr
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Zum Abschluss des Wahlkampfes schwenkt Unions-Kanzlerkandidat Merz rhetorisch noch einmal nach rechts. Für „irgendwelche grünen und linken Spinner“ werde er keine Politik machen. Leichter würden Koalitionsverhandlungen so nicht, warnt die SPD-Spitze.
Die Spitze der SPD wirft dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz vor, das Land zu spalten. „Friedrich Merz macht auf den letzten Metern des Wahlkampfes die Gräben in der demokratischen Mitte unseres Landes nochmals tiefer“, kritisierte SPD-Chef Lars Klingbeil auf X. „Kann man machen. Schlau ist es allerdings nicht“, warnt Klingbeil mit Blick auf mögliche Koalitionsverhandlungen. Zuvor hatte schon Kanzler Olaf Scholz angedeutet, dass die Regierungsbildung nach der Wahl schwierig werden dürfte.
Generalsekretär Matthias Miersch sprach vom Tiefpunkt des Wahlkampfes. „Statt zu einen, entscheidet sich Friedrich Merz, noch einmal richtig zu spalten. So spricht niemand, der Kanzler für alle sein will – so spricht ein Mini-Trump“, sagte er.
Klingbeil und Miersch bezogen sich auf den Wahlkampfabschluss der Union in München. Dort hatte sich Merz über Demonstrationen gegen Rechts beklagt, bei denen auch die Unionsparteien für ihre Abstimmung mit der AfD kritisiert wurden. Merz fragte, an die Demonstranten gerichtet: „Wo waren die denn, als Walter Lübcke in Kassel ermordet worden ist von Rechtsradikalen?“ Nach dem Mord hatten Tausende Menschen demonstriert.
Weiter hatte Merz über die Demonstrationen gegen rechts gesagt: „Links ist vorbei. Es gibt keine linke Mehrheit und keine linke Politik mehr in Deutschland.“ Er werde wieder Politik für die Mehrheit der Bevölkerung machen, die gerade denke und „alle Tassen im Schrank“ habe – und nicht „für irgendwelche grünen und linken Spinner auf dieser Welt“.
Miersch kritisierte: „Wer linke Politik beenden will, erklärt Millionen Menschen, dass ihre Sorgen keinen Platz mehr haben.“ So rede kein Bundeskanzler, sondern ein Demagoge.