Wirtschaft

Elon Musk: Tesla meldet Gewinneinbruch von mehr als 70 Prozent | ABC-Z

Der Elektroautohersteller Tesla hat im ersten Quartal des Jahres einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Das Unternehmen teilte mit, unter dem Strich 409 Millionen US-Dollar verdient zu haben – ein Rückgang von 71 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Grund sei vor allem ein starker Rückgang bei den Fahrzeugverkäufen.

Der Umsatz sank um neun Prozent auf rund 19,3 Milliarden Dollar und blieb damit deutlich unter den Erwartungen von Analysten. Auch beim Absatz gab es einen Rückschlag: Weltweit lieferte Tesla im ersten Quartal nur 336.681 Fahrzeuge aus – 13 Prozent weniger als von Januar bis März des Vorjahres. Besonders in Europa und im wichtigen US-Bundesstaat Kalifornien verzeichnete der Konzern Rückgänge.

Firmengründer Elon Musk kündigte nach Vorlage der
Quartalszahlen an, vermutlich ab Mai deutlich weniger Zeit für seine Rolle als
Berater von US-Präsident Donald Trump aufwenden zu wollen. Stattdessen
wolle er sich wieder stärker auf die Führung von Tesla konzentrieren. “Wahrscheinlich wird im nächsten Monat mein Zeitaufwand für DOGE deutlich sinken”, sagte Musk mit Blick auf die maßgeblich von ihm beeinflusste sogenannte Behörde für Regierungseffizienz, für die er dann nur noch ein oder zwei Tage pro Woche tätig sein wolle. Die “entscheidende Arbeit” der Behörde sei “weitgehend erledigt”, er wolle nun wieder mehr Zeit für sein Unternehmen Tesla aufwenden.

Zuvor hatten Schatzmeister aus sieben US-Bundesstaaten Musk in einem offenen Brief vorgeworfen, dem Autokonzern nicht genügend Aufmerksamkeit zu widmen. Angesichts der Bedeutung Teslas für Wirtschaft,
Innovation und Beschäftigung in ihren Regionen stelle dies ein Risiko
dar, schrieben sie.

Status als Regierungsberater läuft aus

Der Techmilliardär hatte bereits den Wahlkampf von Trump mit einer Millionenspende unterstützt und verantwortet in dessen zweiter Amtszeit einen umfassenden Staatsumbau. Auf Veranlassung der DOGE (Department of Government Efficiency) wurden in vielen Bundesbehörden insgesamt Zehntausende Stellen gestrichen, insbesondere in den Bereichen Umwelt, Bildung, Arbeitsschutz und internationale Kooperation. Die US-Auslandshilfe USAID wurde weitgehend abgewickelt und dem US-Außenministerium unterstellt.

Formell hat Musk den Status eines “besonderen Regierungsangestellten”. Diesen kann man höchstens für 130 Tage haben, insofern müsste seine Zeit in der US-Hauptstadt eigentlich ohnehin in einigen Wochen ablaufen. Wenn man in Teilzeit aktiv ist, kann sich die Dauer jedoch verlängern.

Leicht höhere Marge als erwartet

Branchenbeobachter führten neben der schwachen Nachfrage und einem als
veraltet geltenden Modellangebot auch Musks politisches Engagement als
möglichen Grund für den Gewinneinbruch an. In mehreren US-Städten war es
zuletzt zu Protesten und Vandalismus gegen Tesla-Niederlassungen
gekommen.   

Anleger zeigten sich trotz der schwachen Zahlen erleichtert: So habe Tesla bei der Marge die Erwartungen leicht übertroffen. Die Bruttomarge im Automobilbereich – ohne regulatorische Gutschriften – lag laut der Nachrichtenagentur Reuters bei 12,5 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit 11,8 Prozent gerechnet. Gründe dafür seien gesunkene Rohstoffpreise und geringere Produktionskosten, etwa beim Cybertruck.

Tesla kündigte an, die eigene Jahresprognose bei den nächsten Quartalszahlen neu zu bewerten. Zur Begründung verwies das Unternehmen auf die zunehmende Unsicherheit in den globalen Energie- und Automobilmärkten. Insbesondere die Auswirkungen neuer handelspolitischer Maßnahmen hätten die Lieferketten und die Kostenstruktur deutlich verändert.

Für Hoffnung bei Investoren sorgte die Ankündigung, dass Tesla weiterhin an der Einführung eines günstigeren Modells in der ersten Jahreshälfte 2025 arbeite. Auch der Start einer Robotaxi-Flotte im texanischen Austin sei im Plan. Der Konzern verzichtet jedoch auf ein komplett neues Fahrzeug und will stattdessen günstigere Varianten auf bestehenden Plattformen produzieren. Die für Kalifornien geplante Ausweitung des Robotaxi-Angebots ist ebenfalls noch vorgesehen – trotz rechtlicher Risiken im Zusammenhang mit der Sicherheit autonomer Fahrzeuge.

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