Elf Tote: Trump: USA haben venezolanisches Drogen-Boot abgeschossen | ABC-Z

Elf Tote
Trump: USA haben venezolanisches Drogen-Boot abgeschossen
03.09.2025, 01:30 Uhr
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Kurz nach der Entsendung von US-Kriegsschiffen vor die Küste Venezuelas droht der Konflikt zu eskalieren: Ein mutmaßlich mit Drogen beladenes Boot wird attackiert und geht in Flammen auf.
Das US-Militär hat ein aus Venezuela kommendes Boot angegriffen, das Drogen an Bord gehabt haben soll. Laut US-Präsident Donald Trump wurden dabei elf Menschen getötet. Auf seinem Sprachrohr Plattform Truth Social bezeichnete sie der Republikaner als “Terroristen”. US-Streitkräfte seien nicht zu Schaden gekommen. Das Boot sei in internationalen Gewässern auf dem Weg in die Vereinigten Staaten gewesen, schreibt Trump.
Der Schlag richtete sich demnach gegen die venezolanische Drogenbande Tren de Aragua, die die US-Regierung zu einer ausländischen Terrororganisation erklärt hat. In dem Trump-Beitrag waren auch Videoaufnahmen zu sehen, die zeigen, wie ein Boot angegriffen wird und Feuer fängt. Zuvor hatte auch Außenminister Marco Rubio bereits von einem “tödlichen Schlag” gegen ein mit Drogen beladenes Schiff in der Südkaribik gesprochen, das aus Venezuela ausgelaufen war.
Der Konflikt zwischen den beiden Staaten hatte sich zuletzt zugespitzt. Die USA hatten Medienberichten zufolge in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe vor die venezolanische Karibikküste verlegt. Nach eigenen Angaben, um dort Drogenschmuggler abzufangen. Zudem verdoppelte die US-Regierung die Belohnung für Informationen, die zur Festnahme des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro führen, auf bis zu 50 Millionen Dollar (etwa 43 Millionen Euro). Die US-Justiz wirft ihm vor, in den internationalen Drogenhandel verwickelt zu sein und das “Cártel de los Soles” anzuführen, ein mächtiges Kokain-Kartell.
Maduro spricht von größter Bedrohung des Jahrhunderts
“Venezuela steht vor der größten Bedrohung, die unser Kontinent in den letzten 100 Jahren erlebt hat”, sagte Maduro bei einer Pressekonferenz vor ausländischen Korrespondenten über die US-Militärpräsenz. “Acht Kriegsschiffe mit 1200 Raketen und ein Atom-U-Boot zielen auf Venezuela. Es ist eine extravagante Bedrohung. Nicht zu rechtfertigen, unmoralisch und absolut kriminell”, sagte er. Im Falle eines Angriffs durch die USA drohte er mit bewaffnetem Widerstand.
Maduro hatte zuvor angekündigt, zusätzliche Milizionäre rekrutieren zu wollen. Die Miliz verfügt derzeit nach eigenen Angaben über rund 4,5 Millionen Mitglieder. Zu ihr gehören neben Reservisten auch zahlreiche Mitglieder der sozialistischen Regierungspartei, Mitarbeiter von staatlichen Unternehmen und Rentner. Sicherheitsexperten bezweifeln die militärische Schlagkraft der Miliz.
Die USA haben, wie auch weitere Länder, Maduros Sieg bei der Präsidentschaftswahl 2019 nicht anerkannt. Daraufhin hatte Venezuela die diplomatischen Beziehungen nach Washington abgebrochen.