Eisschnelllauf: Olympiasiegerin Claudia Pechstein beendet Karriere | ABC-Z

Die deutsche Olympiasiegerin Claudia Pechstein beendet ihre Eisschnelllaufkarriere. Nach dem Ende ihres Streits um Schadensersatz mit dem Eislauf-Weltverband (ISU) gab die fünfmalige Olympiasiegerin und sechsmalige Weltmeisterin den Rücktritt vom Leistungssport bekannt. „Ich habe so viele Jahre drauf gewartet, jetzt ist es soweit. Mir reicht
es langsam“, sagte die 53-Jährige bei einer Pressekonferenz
in Berlin.
Künftig wolle sie als Trainerin und Beraterin weitermachen, sagte die gebürtige Berlinerin. „Ich stehe also noch auf dem Eis, aber nicht mehr als Sportlerin.“
In der vergangenen Woche hatte Pechstein überraschend eine Einigung im jahrelangen Streit mit dem Weltverband ISU verkündet. In dem Rechtsstreit ging es um Schmerzensgeld und Schadenersatz in Höhe von rund 8,4 Millionen Euro. Beide Parteien hatten sich außergerichtlich geeinigt. „Ich habe mich schon lange nach dem Moment gesehnt, dass der Fall vorbei ist“, sagte Pechstein. Pechstein hatte die ISU wegen einer 2009 ihrer Meinung nach zu Unrecht
verhängten zweijährigen Doping-Sperre verklagt.
Pechstein hatte wiederholt bestritten, sich gedopt zu haben – auch vor
Gericht.
Details der laut ISU „gütlichen Einigung“ gaben beide Seiten nicht bekannt. „Die ISU würdigt die sportlichen Leistungen von Frau Pechstein und begrüßt ihren künftigen Beitrag zur Entwicklung der Athleten und des Eisschnelllaufsports“, teilte der Weltverband mit.
Sechs WM-Titel und sechs Weltrekorde
1991 bestritt Pechstein ihr erstes Weltcup-Rennen. Es war der Auftakt zu einer erfolgreichen Karriere. 1995 gelang ihr der erste von insgesamt 34 Siegen in der Serie, 2017 ihr letzter. Als einzige Frau startete sie seit 1992 bei acht Olympischen Winterspielen, gewann neun Medaillen, davon fünfmal Gold. Dazu kommen sechs WM-Titel sowie sechs Weltrekorde.
Bei ihren letzten Olympischen Spielen 2022 in Peking belegte sie kurz vor ihrem 50. Geburtstag noch einmal den neunten Platz im Massenstart. „Ich glaube, ich habe gezeigt, dass ich in meinem Alter noch leistungsfähig bin. Das haben mir wenige zugetraut. Ich bin da sehr, sehr stolz auf mich“, hatte sie damals gesagt.