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Eishockey: Massenschlägerei bei Jugendspiel – 47 Spieler bestraft | ABC-Z

Bei einer Partie der Eishockey-Nachwuchsliga kommt es in Schweden zu einer üblen Keilerei. Grund ist der Torjubel eines Spielers. Hinterher werden 47 Beteiligte bestraft – einige halten die Sanktionen für überzogen.

Das Ganze ist ein handfester Skandal im schwedischen Jugend-Eishockey: Beim Spiel zwischen Kalix und Sundsvall in der höchsten Nachwuchs-Liga des Landes brach plötzlich eine Massenschlägerei aus. Der Grund: ein provokanter Jubel. Die Partie endete am vergangenen Wochenende mit einem 5:4-Sieg nach Verlängerung für Kalix. Das entscheidende Tor zum Erfolg erzielte Lindqvist Nilsson (18). Da beim Eishockey ein Treffer in der Overtime zum sofortigen Ende der Partie führt, war das Match durch sein Golden Goal automatisch beendet.

Das Problem: Nilsson freute sich über sein Tor exzentrisch – mit einem Jubel direkt vor der Bank des Gegners Sundsvall. Auf Fernsehbildern ist zu sehen, wie er mit seinem Schläger direkt vor dem Bereich des Gegners feiert.

Das missfiel den Spielern des anderen Teams sehr. Ihre Reaktion: Sie kletterten unmittelbar über die Bande und jagten Nilsson nach. Das Resultat war eine Massenschlägerei. Es folgten wilde Szenen, in denen Spieler beider Mannschaften aufeinander losgingen und sich prügelten. Mehrere Akteure waren dabei wie Wrestler auf dem Boden miteinander verkeilt. Verletzte soll es nicht gegeben haben.

„Nur lustig gemeint“

Die Konsequenz: Alle 47 (sic!) beteiligten Spieler bekamen Spielstrafen aufgedrückt. Differenziert wurde dabei überraschenderweise nicht. Die Beteiligten selbst versuchten im Nachhinein, die Vorkommnisse runterzuspielen.

Nilsson selbst sagte laut schwedischen Medien: „Es ist ziemlich verrückt, dass so viel darüber geschrieben wurde. Ich bedauere die Art und Weise meines Torjubels, da dieser viele in meiner Mannschaft betrifft. Aber ich hoffe, dass viele jetzt im Nachhinein erkennen, dass es nur lustig gemeint war.“

Es sei ein unnötiger Torjubel gewesen: „Ich hatte mich ein paar Monate zuvor mit einem Kumpel unterhalten, wo wir sagten, dass wir das tun sollten, wenn wir in der Verlängerung siegen. Jetzt habe ich es vor ihrer Bank gemacht, und ich verstehe, warum sie so reagiert haben. Das war völlig unnötig.“ Auch in der Kabine seiner Mannschaft sei man zu dem Schluss gekommen, dass das alles „ein bisschen unnötig“ war.

„Ein völlig falsches Bild“

Sundsvall-Trainer Robin Johansson erklärte, was aus seiner Sicht passiert war: „Ihr Spieler hat das Spiel in der Verlängerung entschieden, und anstatt mit seinen Mannschaftskameraden zu feiern, ist er an unserer Bank vorbeigegangen und hat sich auf hässliche Art und Weise lustig gemacht. Darüber haben sich einige Spieler unserer Mannschaft aufgeregt.“

Johansson betonte, dass die Prügelei nicht so schlimm war, wie das Protokoll des Schiedsrichters sie aussehen ließ: „Ja, es war nicht so dramatisch. Der Schiedsrichter sagte nach dem Spiel, dass er nicht mehr nachvollziehen konnte, welcher Spieler was gemacht hat, und hat sich deshalb einfach entschieden, allen Spielern eine Spielstrafe zu geben.“

Johansson abschließend: „Es gab eigentlich nur zwei richtige Schlägereien. Dann standen die anderen meist nur da und haben ein bisschen gerungen. Wenn man sich nur den Spielbericht ansieht, bekommt man ein völlig falsches Bild von dem, was passiert ist. Der Schiedsrichter hat es sich nur leicht gemacht.“

jr

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