Eintritt für Venedig 2025: Wie viel kostet es und wo gibt es die Tickets? – Reise | ABC-Z

Ach, Venedig! An manchen Tagen auf dem besten Weg zum Disneyland. Eine schöne Kulisse für Heerscharen von Touristen. In der Hochsaison kommen bis zu 100 000 Tagesgäste auf weniger als 50 000 Einwohner. So betrachtet ist es nur konsequent, dafür Eintritt zu verlangen. Im Sommer 2024 setzte die Lagunenstadt diese Idee nach jahrelangen Debatten zum ersten Mal um und verlangte an bestimmten Tagen fünf Euro pro Person. Das Ergebnis: Einnahmen in Höhe von 2,4 Millionen Euro. Die Touristen allerdings kamen weiterhin in Scharen.
Der Probelauf scheint die Verantwortlichen trotzdem überzeugt zu haben: Auch 2025 muss für einen Besuch in Venedig bezahlt werden, und zwar an doppelt so vielen Tagen wie im Vorjahr und bis zu doppelt so viel. Was Venedig-Besucher nun wissen müssen – die wichtigsten Fragen und Antworten zum Eintrittsgeld:
Wie viel kostet ein Tag in Venedig?
Das hängt davon ab, wie früh man sich für den Ausflug entscheidet. Wer mit einem Vorlauf von mindestens vier Tagen bucht, zahlt fünf Euro pro Person. Kurzentschlossenen werden zehn Euro berechnet. Konkret bedeutet das: Für einen Venedig-Besuch am Sonntag bekommt man bis zum Mittwoch das Ticket mit Frühbucherrabatt, ab Donnerstag zahlt man den höheren Preis.
Wer muss bezahlen?
Die Gebühr wird von Tagesgästen verlangt: Wer sich zwischen 8.30 und 16 Uhr im historischen Zentrum der Lagunenstadt aufhält, muss nachweisen können, dass er den Eintritt bezahlt hat. Wie man angereist ist, ob mit dem Zug, dem Bus, dem Flugzeug, dem Auto oder dem Kreuzfahrtschiff, ist unerheblich. Erhoben wird der Eintritt an den Wochenenden bis 27. Juli jeweils von Freitag bis Sonntag, zusätzlich am Nationalfeiertag am 2. Juni. In den restlichen Monaten des Jahres gibt es den Venedig-Besuch auch am Wochenende wieder gratis.
Übernachtungsgäste sind ausgenommen – sie zahlen ohnehin schon Kurtaxe. Auch Kinder unter 14 Jahren sind befreit. Zum Lido sowie auf die meisten kleineren Inseln in der Lagune wie Burano oder Murano darf man ohne Eintrittskarte, sofern man auf dem Weg dorthin nicht in die Altstadt kommt. Giudecca und San Michele dagegen gehören zur ticketpflichtigen Zone. Wer am Lido wohnt und für einen Tag nach Venedig fährt, muss den Eintritt bezahlen. Das gilt auch für alle, die außerhalb des Stadtzentrums logieren.
Wo bekommt man die Tickets?
Die Eintrittskarten sollen nach Möglichkeit online gebucht werden. Alternativ bekommt man sie in bestimmten Tabakgeschäften, dort allerdings nur maximal drei Tage im Voraus für zehn Euro. Außerdem seien „für Ausnahmefälle“ Bezahlstellen beim Busbahnhof auf dem Piazzale Roma und vor dem Bahnhof Santa Lucia eingerichtet, teilt die Stadt auf ihrer Infoseite mit. Die Online-Buchung erfolgt über die offizielle Seite cda.ve.it, die einfach zu bedienen und auch auf Deutsch verfügbar ist. Man gibt das gewünschte Datum und die Anzahl und die Namen der Besucher ein. Auch Mailadresse und Telefonnummer sind obligatorisch. Bezahlt wird mit Kreditkarte oder Paypal, das Ticket erhält man in Form eines QR-Codes.
Wichtig: Übernachtungsbesucher müssen zwar keinen Eintritt bezahlen, aber auch ein Ticket vorweisen. Das bekommen sie entweder von ihrem Hotel oder Ferienwohnungsvermieter oder indem sie – ebenfalls auf der Ticket-Webseite – einen „Antrag auf Freistellung“ stellen.
Kann man das Online-Ticket wieder stornieren?
Die Reisepläne haben sich geändert? Oder man entscheidet sich, doch erst nach 16 Uhr nur noch für ein paar Stunden in die Stadt zu kommen? Dann kann die Eintrittskarte bis einen Tag vor dem geplanten Aufenthalt online storniert werden, das Geld erhält man zurück.
Muss man den Eintritt auch zahlen, wenn man bereits ein Ticket für Veranstaltungen wie die Biennale oder für den Besuch von Sehenswürdigkeiten wie Markusdom oder Dogenpalast hat?
Ja. Wenn man sich an den genannten Tagen tagsüber in der Altstadt von Venedig aufhalten möchte, benötigt man den QR-Code – unabhängig davon, was man dort unternimmt.
Wie wird kontrolliert?
Sperren oder Drehkreuze gibt es nicht. Aber mit Kontrollen sei zu rechnen, heißt es bei der Stadt. Wer ohne Ticket erwischt wird, muss mit einem Bußgeld bis 300 Euro rechnen.
Gibt es eine Besucher-Obergrenze?
Nein, die Zahl der Eintrittskarten ist nicht begrenzt. Ob das Eintrittsgeld den Besucherdruck auf Venedig tatsächlich reduzieren kann, ist deshalb umstritten. 450 000 zahlende Besucher wurden 2024 registriert. Angesichts einer Gesamtbesucherzahl in Venedig von mehr als 15 Millionen Menschen pro Jahr deutet das darauf hin, dass sich so mancher vor der Bezahlung des Tagestickets drückte.