Eintracht Frankfurt: Marmoush liefert den rührenden letzten Akt nach Sieg über BVB | ABC-Z
Seit Tagen wird über einen Wechsel von Omar Marmoush zu Manchester City spekuliert. Im Bundesliga-Topspiel gegen Dortmund läuft der Ägypter deshalb nicht mehr für Eintracht Frankfurt auf. Nach dem Schlusspfiff aber wird deutlich, was er dem Klub un der Mannschaft bedeutet.
Kurz nach dem Schlusspfiff kam er aus dem Spielertunnel, Applaus brandete auf, „Omaaaar, Omaaaar“, kreischte ein Teenager. Omar Marmoush lächelte, winkte den Fans der Eintracht zu. Dann fiel er auf dem Platz seinen Mitspielern in die Arme, einem nach dem anderen. Er herzte Betreuer, Physiotherapeuten, Trainer Dino Toppmöller. Szenen des Abschieds. Sie lieferten Gewissheit.
Marmoush ist in diesem Moment schon ein Stück Frankfurter Geschichte, beim 0:2 gegen Borussia Dortmund stand er bereits nicht mehr im Kader. Hugo Ekitiké (18. Minute) und Oscar Hojlund (90.+2) besorgten die Tore, auf die speziell er bei der Eintracht programmiert war.
Der Starstürmer steht unmittelbar vor einem Wechsel zum englischen Meister Manchester City. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass er uns verlässt“, sagte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche am Rande des Bundesliga-Spiels gegen den BVB beim Streamingdienst DAZN und ergänzte: „Letztendlich ist es Manchester City, mit denen wir seit ein, zwei Tagen im engeren Austausch sind. Es kann schon sein, dass er uns Richtung Manchester City verlässt.“ Das aber war in dem Moment schon untertrieben, die Einigung mit dem Meister der Premier League soll bereits erfolgst sein.
„Manchester City – das ist für Marmoush ein Riesenschritt“
Der 25 Jahre alte Marmoush, der 15 Saisontore erzielt hat, wurde gegen den BVB jedenfalls vorsorglich nicht mehr einem möglichen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Im Gespräch ist eine Ablösesumme von bis zu 80 Millionen Euro. „Wir reden über Manchester City. Das ist kein normaler Klub. Das ist für ihn ein Riesenschritt, eine Riesenchance. Wir haben immer gesagt, wenn sich ein Spieler schneller entwickelt als wir als Klub, dass wir ihm dann auch die Möglichkeit geben, den nächsten Schritt zu gehen“, so Krösche. Am Vormittag hatte die Eintracht eine bereits vollzogene Einigung dementiert.
Krösche lobte Marmoush für seine Einstellung in den vergangenen Wochen: „Er hatte einen wichtigen Anteil, dass wir in den letzten beiden Spielen so erfolgreich waren. Man sieht, welchen Charakter er hat, dass er in den letzten beiden Spielen noch mal alles gegeben hat.“
Nachdem Marmoush mit allen Mitspielern den Sieg vor der Frankfurter Kurve gefeiert hatte, tanzten alle Eintracht-Profis um ihn herum, feierten ihn, erwiesen ihm ein letztes Mal die Ehre. Es waren außergewöhnliche Szenen für das harte Profigeschäft Fußball, sie waren nahezu rührend. „Wir wissen alle, was wir an Omar haben – hatten jetzt in dem Fall. Überragender Charakter, überragender Spieler. Er hat dem Klub geholfen, er hat der Mannschaft geholfen. Man hat in den Bildern gesehen, dass wir das zu schätzen wussten“, sagte Frankfurts Mittelfeldspieler Mario Götze.
Trainer Toppmöller sah es ähnlich: „Das sagt viel über unsere Fans, unsere Spieler aus. Jeder gönnt ihm das von Herzen, weil er es sich einfach verdient hat. Ich werde ihn sicherlich als Spieler vermissen, vor allem aber als Mensch. Wie er sich hier von der ersten Minute eingebracht hat, das ist einfach unbeschreiblich. Das zeigt ja auch seine Reaktion.“ Toppmöller spielte auf Marmoushs Emotionen an. Er hatte Tränen in den Augen, als er sich vor der Fankurve verabschiedete.
pk