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Eintracht Frankfurt besiegt Heidenheim locker | ABC-Z

„Kann mir jemand helfen?“, fragte Dino Toppmöller unter der Woche. Ob jemand wisse, wann eine Eintracht-Mannschaft gleichzeitig im Europapokal um den Titel spielte und in der Fußball-Bundesliga um die oberen Plätze. Der Trainer schaute den Eintracht-Pressesprecher an, der lachte. Toppmöller kennt die Antwort (selten), er wollte mit seinem kleinen Scherz den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen, die sagen: Die Eintracht kann nur eins, und das ist der Europokal. Am Sonntag widerlegte auch seine Mannschaft diese Stimmen. Sie schlug den FC Heidenheim 3:0 und steht fünf Spieltage vor Schluss weiter auf dem dritten Platz.

Der Trainer gab auch zu, dass die Situation für ihn kompliziert ist. In zwei Wettbewerben dabei zu sein, wenn es um vieles, manche würden sagen alles geht, stellt ihn vor Rätsel. Was sind die wichtigsten Spiele? Wann sollte er seine besten Spieler schonen?

Das frühe Tor hilft

Das hätte schiefgehen können, weil sich Spiele auf diesem engen Raum entscheiden. Der Ersatz war der Aufgabe aber gewachsen. Oscar Hojlund sortierte neben Skhiri den Spielaufbau, Farès Chaibi spielte etwas offensiver und tauchte immer wieder im Rücken der schwäbischen Abwehr auf. In der 10. Minute legte er von dort quer auf Jean-Mattéo Bahoya, der zum 1:0 traf.

Ein frühes Tor hilft bekanntlich immer, aber besonders gegen Gegner, denen es schwerfällt, daraufhin das Spiel zu bestimmen und so vor das Tor zu kommen. Die Eintracht machte es sich gemütlich und kombinierte sich hin und wieder nach vorne, ein paar Mal über Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen, öfter über Stürmer Hugo Ekitiké. Nach 42 Minuten legte der Franzose den Ball geschickt vor die Füße von Kapitän Robin Koch. Der, eigentlich Innenverteidiger, schoss mit seinem schwachen linken Fuß hart ins rechte Eck – 2:0.

Und Heidenheim? In blau-schwarz angetreten, suchten die FCH-Spieler nach Lücken im weißen Eintracht-Verbund. Die größte fanden sie in der 57. Minute, als ihr Stürmer Marvin Pieringer frei vor Torhüter Kaua Santos stand, aber danebenschoss. Es wäre die Möglichkeit gewesen, ins Spiel zurückzukommen.

Stattdessen schoss die Eintracht an die Latte, scheiterte Ekitiké mit einem flachen Schuss. Toppmöller brachte sein Mittelfeld aus England, Brown, Götze und Larsson. Chaibi spielte Brown mit einem flachen Pass frei, der Flügelspieler legte quer auf Ekitiké, der einschob, 3:0 (71. Minute).

Danach kam Stürmer Elye Wahi ins Spiel und hatte zweimal die große Chance auf sein erstes Eintracht-Tor. Er schoss einmal links vorbei und dann zu zentral auf Torhüter Kevin Müller. Der Sieg war da schon lange besiegelt.

Die Patzer der Konkurrenz genutzt

Die Eintracht nahm also die Einladung an, die die Konkurrenz an den Tagen zuvor mal wieder verschickt hatte. Stuttgart, Mainz, Mönchengladbach und Wolfsburg hatten ihre Spiele verloren, Dortmund unentschieden gespielt. Auf der Frankfurter Einladungskarte stand: Champions League 2025/2026.

Einige Male war solche Post in den vergangenen Wochen am Waldstadion eingetroffen, die Eintracht wollte aber noch nicht zusagen. Sie verlor gegen Union Berlin und Werder Bremen. Nun also nutzte sie ihre Chance. Fünf Spiele sind es noch, fünfzehn Punkte zu verteilen, fünf Punkte liegen die Frankfurter vor Platz fünf.

Das war der Stand um 17:27 Uhr. Doch als der Schiedsrichter das Spiel abpfiff, war von Heidenheim und der Bundesliga keine Rede mehr. In den Köpfen war nur noch ein Spiel: das Rückspiel im Europa League-Viertelfinale, Donnerstagabend, Tottenham (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Europa League und bei RTL).

Zwei Eintracht-Vorstände traten in den Katakomben vor die Mikrofone der Presse, noch bevor der Trainer ein einziges Wort gesagt hatte.

Markus Krösche: „Das heute war ein Sommerkick. Am Donnerstag müssen wir zwei Schippen drauflegen, wenn wir Tottenham schlagen wollen.“

Axel Hellmann: „Jetzt kommt der eigentliche Fokus. Wir sind alle on fire. Ich weiß, was es dem Verein und dieser Stadt bedeutet, ins Halbfinale einzuziehen. Und dann ins Finale, nach Bilbao.“

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