Welche Pflanzen wann gepflanzt werden können | ABC-Z

Tomaten, Basilikum oder Paprika: Im eigenen Hochbeet kann sich jeder Hobbygärtner seinen Gemüse- oder Kräuterwunsch erfüllen. Doch ab wann startet die Saison? Im März könne man auf jeden Fall mit dem Pflanzen und Säen starten, sagt Brigitte Goss, Gartentechnikerin und Fachberaterin für Gartenkultur beim Landratsamt Schweinfurt. „Wenn man Möglichkeiten zur Abdeckung hat, kann man sogar schon im Februar Radieschen oder Schnittsalat im Hochbeet säen“, erklärt sie. Die Abdeckung schütze die Setzlinge vor Starkregen und kalten Winden. Von Mitte Mai an könne dann das frostempfindliche Gemüse gepflanzt werden. Dazu zählen unter anderem Kartoffeln, Paprika, Tomaten oder Zucchini.
Damit aus den kleinen Setzlingen große Pflanzen werden und die Ernte ein Erfolg wird, gibt es ein paar Grundprinzipien zu beachten. „Man neigt schnell dazu, alles voll zu pflanzen und die Abstände nicht einzuhalten“, nennt Goss einen häufigen Fehler. Mindestens 20 Zentimeter sollten schon zwischen den einzelnen Pflänzchen liegen, zumindest bei Salat. Eine einfache Regel besagt: Der Abstand zwischen den beiden Pflanzen sollte mindestens halb so groß sein wie die Summe ihrer Durchmesser.
Die richtige Erde für das Hochbeet
Wichtig ist außerdem, dass die Erde immer schön locker ist. Gerade in den oberen 20 bis 30 Zentimeter ist daher humusreiche, nicht zu lehmige Erde wichtig. Kübelpflanzenerde aus dem Baumarkt eigne sich in der Regel gut. Wichtig sei darauf zu achten, dass in der Erde mineralische Bestandteile wie Ziegelsplitt, Bims oder Lava enthalten sind, sagt die gelernte Gärtnerin. „Die mineralischen Bestandteile sind porös, da geht das Wasser rein. Dann wachsen die Pflanzen besser“, erläutert Goss, warum diese Zutaten wichtig sind.
Die Vorteile vom Hochbeet liegen für Goss auf der Hand. „Ich kann die Erde wählen, ich bin nicht von der Erde im Boden abhängig.“ Hinzu kommt, dass die Vegetationszeit im Hochbeet länger ist als in normalen Gartenbeeten. Einziger Nachteil: Im Sommer trocknet das Hochbeet viel schneller aus. Insbesondere „das Wasser in die Tiefe zu bekommen“, sei eine Herausforderung.
Aber gegen die Trockenheit hat die Expertin Tipps parat. Unter ihr eigenes Hochbeet hat Goss sogenannte Perlschläuche gelegt. „Diese Schläuche sind mikroporös“, erklärt sie. Diese Installation verteilt das Wasser gleichmäßig unten, in dem meist viel zu trockenen Teil des Hochbeets. Noch ausgefeilter ist der Trick mit einem leeren „Tetra Pak“: Zuerst schneidet man davon den Boden ab und buddelt die Packung dann umgedreht ohne Deckel ins Beet ein. Das Wasser läuft dann durch das „Tetra Pak“ hindurch in die tieferen Schichten der Erde. Die Wurzeln streckten sich dann dahin, wo das Wasser ist. „Die Wurzeln riechen das Wasser“, sagt Goss. Doch Achtung: Nach dem Gießen sollte die Öffnung des Tetra-Paks mit dem Bodenteil wieder verschlossen werden, damit Kleintiere wie Spitzmäuse nicht hineinfallen.
Welche Pflanzen eignen sich für das Hochbeet?
Entscheidend für eine erfolgreiche Ernte ist auch das Zusammenspiel der Pflanzen. Im Idealfall wählt man solche, die einen ähnlichen Nährstoffbedarf haben. Ein Klassiker ist das Trio aus Tomate, Basilikum und Petersilie. „Die passen sehr gut zusammen“, sagt Goss. So sorgen die ätherischen Öle von Basilikum und Petersilie dafür, Schädlinge wie Blattläuse von den Tomatenpflanzen fernzuhalten. Außerdem lockern die beiden Kräuter die Erde auf, so dass die empfindliche Tomate nicht im Nassen steht. Auch dass die beiden weniger Nährstoffe benötigen, macht sie zu idealen Begleitern für die Frucht aus der Familie der Nachtschattengewächse. Weniger gute Beetnachbarn dagegen sind zum Beispiel Tomaten und Gurken. Auch Sellerie und Salat „scheinen Antagonisten zu sein“, hat Goss beobachtet. Dagegen fällt ihr noch Erdbeere und Knoblauch als fruchtbare Kombination ein, „die mögen sich“.
Beliebt im Beet ist seit einigen Jahren eine gemischte Bepflanzung aus Gemüse und Blumen. Dabei geht es um mehr als nur um die Optik. Denn Blumen im Beet sind gut für die Erde, stellt die Fachfrau klar. Und: „Die sehen nicht nur gut aus, sondern die Blüten sind auch essbar.“ Als ideale Begleiterinnen im Gemüsebeet empfiehlt Goss Ringelblume und Tagetes-Blume, auch Studentenblume genannt. Probleme hingegen sieht die Gärtnerin beim Anbau von Erbsen. Die würden einen Stoff im Boden hinterlassen, den andere Hülsenfrüchte wie Bohnen gar nicht mögen. Deshalb sollte man nur alle fünf Jahre Erbsen pflanzen, sagt Goss.
Wissen sollte man auch, dass grundsätzlich nicht alle Gemüsearten Hochbeet tauglich sind. Es gibt einige Pflanzen, die es im Hochbeet unabhängig von ihrer Nachbarschaft schwer haben. So könne es etwa für Rhabarber in der Sonne zu heiß werden, erläutert Goss. Kürbis dagegen benötige zu viel Platz, „der braucht ein Hochbeet für sich allein“. Bei Rotkohl und Weißkohl lohne sich der Gießaufwand und der Platzbedarf nicht. Auch Blumenkohl hält die Gartenexpertin für zu „anspruchsvoll“. Für ihn werde es schnell zu heiß und zu trocken.