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Eingeschneit im Pub: Auch zwei Bayern steckten in England fest | ABC-Z

Seit Freitag waren Eva und Matthias Köhler aus Fischbachau (Kreis Miesbach) im Tan Hill Inn zu Gast – als zwei von 23 Gästen, deren Aufenthalt weltberühmt wurde.

Zum Wandern waren sie nach England gereist, dann kam der Schneesturm – und Großbritanniens höchstgelegene Gaststätte in North Yorkshire im Norden Englands auf 528 Metern über dem Meeresspiegel (nur acht Meter höher als München) war von der Außenwelt abgeschnitten.

Der Biervorrat hätte zwei Wochen lang gereicht

Doch wie mehrere Videos und Bilder bezeugen, blieb die Stimmung auf der Hütte trotzdem ausgesprochen gut. Betreiber David Rowell beantwortete der “Daily Mail”, die wohl wichtigste Frage: Der Biervorrat hätte für zwei Wochen gereicht.

Doch so lange mussten die Köhlers nun gar nicht ausharren, am Donnerstagmorgen schaffte es der Schneepflug bis zum Pub und konnte räumen. Seit Donnerstagmittag sind sie im Tal – Gott sei Dank, wie Eva Köhler sagt, die in ihrer Heimat für die Grünen im Gemeinderat sitzt.

Das eingeschneite Wirtshaus.
© Eva Köhler
Das eingeschneite Wirtshaus.

von Eva Köhler

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AZ: Frau Köhler, wie stand es zuletzt um die Getränkevorräte? Besonders, ob das Bier reichen würde, war ja weltweit ein großes Thema.
Eva Köhler: Super, wir wurden bestens versorgt. Essen hätten wir für einen Monat gehabt. Und der Koch war zum Glück auch mit eingeschneit.

Sich einfach mal eine Woche einschneien zu lassen, ist derzeit wohl der Traum vieler Menschen. Wie traumhaft ist es wirklich?
Teils, teils. Es ist halt natürlich schon erst mal ein blödes Gefühl. Am Anfang nimmt man es nicht so ernst, die Schneehöhe war ja nicht so dramatisch. Erst waren es 40, dann 80 Zentimeter. Das Problem war der Wind, der den Schnee in die Straßen geblasen hat. Dann kam man nicht mehr durch. Die ersten drei, vier Tage war es schon schön – aber dann wurde es langsam anstrengend.

“Wir haben damit nicht gerechnet”

Wie lange hätten Sie es sich vorstellen können, unter solchen Bedingungen eingeschneit zu bleiben?
Recht viel länger nicht.

Sie wollten ursprünglich zum Wandern nach England. Ihr Plan war das alles nun ja nicht.
Nein, sicher nicht. Wir haben auch nicht damit gerechnet, dass es so dramatisch wird. Wir dachten, ein bisschen Schnee, ein bisschen Zucker auf den Hügeln. Aber das kam dann anders.

Wie sieht denn ein normaler Tag in einem eingeschneiten britischen Pub aus?
Wir sind immer sehr spät aufgestanden und haben erst so um halb zehn gefrühstückt. Dann haben wir uns über die Lage ausgetauscht – kommt der Schneepflug heute oder kommt er nicht? Das war ja immer die große Preisfrage. Jeder ist dann rausgegangen, wir haben auch längere Wanderungen auf der Straße gemacht – so weit das vom Schnee her eben möglich war. Nachmittags haben wir uns dann wieder im Pub getroffen und ausgetauscht. Hier wird es um 16 Uhr immer schon dunkel. Ab dann ratscht man halt, oder man spielt was.

“Es ist ein sehr gemütlicher Pub”

War es also wirklich so gemütlich, wie es auf den Fotos ausgesehen hat?
Ja, es ist ein sehr gemütlicher Pub, definitiv. Ein guter Ort, um eingeschneit zu werden.

Der Betreiber des Pubs, David Rowell, meinte, dass sie alle als Fremde gekommen seien, aber definitiv als Freunde heimgehen würden. Ist das so?
Ja, wir haben uns alle total gut verstanden. Man kam sich menschlich schon näher. Die letzten Tage waren wir ja hauptsächlich mit dem Personal eingeschneit. Einige Gäste konnten am Dienstag schon runterfahren, aber der Zeitkorridor war nur ganz kurz – nach einer Stunde war die Straße schon wieder zugeweht.

Woher kamen die anderen Gäste?
Australier waren da, hauptsächlich aber Engländer.

Wann geht es für Sie zurück nach Hause?
Heute Morgen war der Schneepflug da, wir sind gut durchgekommen und sind jetzt wieder im Tal, wo wir die nächsten Tage bleiben – Gott sei Dank. Heim nach Bayern geht es erst am Samstag.

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