Eine Schultüte voller Probleme in Berlin | ABC-Z

Liebe Leserin, lieber Leser,
neues Schuljahr, alte Probleme: Lehrkräfte fehlen, Klassen sind zu voll, und wenn die Politik von „Schulbauoffensive“ spricht, klingt das eher nach Bauzaun als nach Klassenzimmer. Über 400.000 Kinder sitzen jetzt in Berliner Schulen – so viele wie seit 25 Jahren nicht mehr. Nur leider sitzt mancher eben auch im Unterricht ohne richtige Lehrkraft.
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Und am Samstag ist dann Einschulungsfeier: ein Tag voller Schultüten, stolzer Großeltern und viel Konfetti – auch auf den Kontoauszügen. Zwischen Markenranzen für 200 Euro, Bastelbögen für die Schultüte und Partys für mehrere Hundert Euro zeigt sich: Der erste Schultag kostet, und zwar ordentlich.
Die gute Nachricht: Für die Kinder zählt das Erlebnis, nicht der Preis. Die schlechte: Für die Eltern und für die Politik geht der Ernst des Lebens gleich am Montag weiter. Denn Bildung braucht nicht nur schöne Fotos von stolzen i-Dötzchen, sondern endlich genug Lehrer, Räume und Perspektiven. Alles andere ist eine Schultüte voller heißer Luft.
Lesen Sie dazu:
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Ihr Berlin-Tipp
Wo schmeckt der Kaffee am besten? In welchem Kiezversteck gibt es das beste Feierabendbier? Und wo zeigt sich Berlin von seiner schönsten, schrulligsten oder überraschendsten Seite? Alles wichtige Fragen, die Sie nun beantworten können. Der heutige Tipp kommt von Andreas aus Marienfelde:
„Mein Tipp: der Bernkastler Platz in Lankwitz, den viele ‚Rosengarten‘ nennen. Mit seinen Rosenbeeten, dem Springbrunnen und der markanten Käseglocke ist er eine kleine Oase mitten in der Stadt.“
Und jetzt sind Sie gefragt: Schreiben Sie mir Ihren ganz speziellen Tipp – ob Lieblingsplatz, Geheimadresse oder Alltagsflucht – an spaeti@morgenpost.de. Ihre Einsendungen stelle ich hier im Newsletter vor.
Die Themen des Tages
• Vor wenigen Monaten sorgte eine Ausgabe des Berliner Amtsblatts für Aufregung. Darin wurden acht mögliche Standorte für Windräder in Berlin bekanntgeben – woraufhin es prompt Widerstand aus den betroffenen Bezirken gab. Aus Spandau erklärte der zuständige Bezirksstadtrat etwa, man werde „auf allen Ebenen gegen Windräder auf den Gatower Rieselfeldern zu kämpfen“. Der Bezirk Treptow-Köpenick verwies mit Blick auf die benannte Krummendammer Heide auf denkmalpflegerische Bedenken sowie „kollisionsgefährdete Vogelarten“ und darauf, dass bei vorherigen Untersuchungen keine geeignete Fläche für Windräder im Bezirk gefunden werden konnte. Im Gespräch mit der Berliner Morgenpost hat Bausenator Christian Gaebler nun erklärt, warum die Standorte festgelegt worden – und was aus den Entscheidungen folgen könnte.
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• Gleiche mehrere Probleme haben am Montagmorgen pünktlich zum Schulstart die Autofahrer in Berlin aufgehalten. Die Verkehrsinformationszentrale meldete am Morgen, dass der Tiergartentunnel in beide Richtungen gesperrt sei. Auf der Heidestraße bildete sich ein Stau mit 20 Minuten Passierdauer. Buslinien werden umgeleitet, Autofahrer mussten sich andere Routen suchen. Einen Unfall hatte es jedoch nicht gegeben. Warum der Tunnel trotzdem gesperrt werden musste, haben meine Kollegen Johannes Vetter und Alexander Uhl herausgefunden.
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• Der Fall schockierte: Ein 27-jähriger Raser hat am Sonntag bei zwei Unfällen an der Landesgrenze von Berlin und Brandenburg erst Fußgänger und dann einen Radfahrer erfasst. Der Radler, der am bei Ausflüglern beliebten Mauerweg unterwegs war, starb. Mehrere Menschen wurden verletzt. Einem Mann wurde beispielsweise eine Fingerkuppe abgebissen. Der mutmaßliche Verursacher der beiden Unfälle, die sich in Lichterfelde und Teltow ereigneten, wurde festgenommen und befindet sich momentan in Untersuchungshaft. Die neuen Erkenntnisse der Polizei fassen meine Kollegen Dennis Meischen und Alexander Uhl für Sie zusammen.
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Jetzt kommt noch Kasupke …
… der im Haushalt auf menschliche Intelligenz setzt:
„Warn Se dieset Jahr schon uff der Funkausstellung? Trude will mit mir da hin, um die neuesten technischen Errungenschaften im Haushalt zu bestaunen. Jibt wohl inzwischen Backöfen, die können die Zutaten erkennen, wenn man den Kuchen oda den Braten rinschiebt und berechnen denn die richtije Backzeit. Und außadem träumt meene Holde von so nem Fenstaputz-Robotta. Praktisch, aba teua. Also müssen wa im Haushalt Kasupke wohl oda übel weita uff menschliche Intellijenz und Arbeetskraft setzen. Aba die funktioniert ooch bei Stromausfall.“
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Und damit Schluss für heute. Ob Tiergartentunnel oder Windräder – ich hoffe, es war etwas für Sie dabei. Wenn ja: Dann lesen wir uns morgen wieder im „Morgenpost Späti“. Schreiben Sie mir, wenn Sie Fragen, Tipps oder Lieblingsorte haben. Und denken Sie dran: Wer den Späti liest, ist klar im Vorteil.
Herzliche Grüße!
Ihr Pascal Biedenweg
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