Venezuela: USA bezeichnen beschlagnahmten Tanker als Teil eines Terrornetzwerks | ABC-Z

Der vom US-Militär beschlagnahmte Tanker vor der Küste Venezuelas ist nach Darstellung der USA Teil eines illegalen Netzwerks zur Finanzierung ausländischer Terrororganisationen. Der Tanker sei für den Transport von sanktioniertem Öl aus Venezuela und dem Iran genutzt worden, schrieb US-Justizministerin Pam Bondi auf der Plattform X. FBI-Direktor Kash Patel äußerte sich ähnlich.
Das Schiff stehe seit mehreren Jahren unter Sanktionen der Vereinigten Staaten, die Soldaten hätten nun einen Beschlagnahmebeschluss vollstreckt. US-Präsident Donald Trump sagte zu Journalisten, bei dem Tanker handele es sich “um den größten, der je beschlagnahmt wurde”.
Der Vorfall rückt den seit Wochen schwelenden Konflikt zwischen der US-Regierung und Venezuela erneut in den Fokus. Venezuelas Regierung warf den USA “offensichtlichen Diebstahl” vor. Venezuela hat die größten Erdölreserven der Welt.
Bondi veröffentlichte ein Video, das die Aktion zeigen soll. Darauf ist ein Tanker zu sehen, dem sich ein Hubschrauber nähert. Soldaten seilen sich dann auf das Deck des Tankers ab und sichern das Schiff mit gezückten Waffen. Von der Mannschaft ist nichts zu sehen. Wohin das Schiff unterwegs war und unter welcher Flagge es fuhr, ist bisher unklar.
US-Präsident Trump sagte im Weißen Haus zudem, es seien “weitere Dinge im Gange”, ohne Details zu nennen. Die Ankündigung des US-Präsidenten erfolgte wenige Stunden nach der
Verleihung des Friedensnobelpreises an die venezolanische
Oppositionsführerin María Corina Machado, die Trump nahesteht. Trump hatte in den vergangenen Wochen gesagt, die Tage von Machthaber Nicolás Maduro seien
“gezählt”.
Venezuela kündigt an, sich zu verteidigen
Venezuela kritisierte das Vorgehen der US-Küstenwache. Man
werde die eigene Souveränität, die natürlichen Ressourcen und die
nationale Würde mit “absoluter Entschlossenheit verteidigen”, hieß es
in einer Mitteilung der venezolanischen Regierung. Sie kündigte an, die Beschlagnahmung des Tankers vor
internationalen Gremien anzuprangern.
Nach Angaben der britischen Risikomanagementgruppe Vanguard handelt es sich bei dem betroffenen Schiff vermutlich um die Skipper. Der Tanker sei zuvor von den USA sanktioniert worden, weil er unter dem Namen Adisa am iranischen Ölhandel beteiligt gewesen sein soll. Das Nachrichtenportal Politico schreibt unter Berufung auf eine anonyme Quelle, der Tanker sei auf dem Weg nach Kuba gewesen.
Nachricht lässt Ölpreise steigen
Die Ölpreise stiegen in Reaktion auf die Nachricht. Die Nordseesorte
Brent verteuerte sich um 27 Cent auf 62,21 US-Dollar je Barrel. Der
Preis für US-Leichtöl WTI stieg um
21 Cent auf 58,46 US-Dollar.
Seit Monaten üben die USA unter Präsident Trump großen Druck auf Venezuela aus. Er beschuldigt Maduro, dessen Wiederwahl im Juli 2024 gefälscht zu
haben sowie Drogenbanden zu kontrollieren und gezielt gegen die USA
einzusetzen. Trump ließ das
venezolanische Kartell Cártel de los Soles als ausländische
Terrororganisation einstufen. Er verkündete zudem, er habe Einsätze des
Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela autorisiert, auch Angriffe an
Land schloss er nicht aus.
Nach Angaben der New York Times und anderer Medien hat Trump
mit hochrangigen Militärvertretern mehrfach über verschiedene Szenarien diskutiert.
Ein sehr riskantes soll demnach vorsehen, einige von Venezuelas
Ölfeldern unter US-Kontrolle zu bringen.
Wegen der mutmaßlichen Drogengefahr für die USA beschießt das US-Militär immer wieder Boote vor der Küste Venezuelas, auf denen angeblich Drogen in die
USA geschmuggelt werden sollten. Dutzende Menschen sind dabei nach US-Regierungsangaben getötet worden. Dem Verteidigungsminister Pete Hegseth
werden wegen der Angriffe Kriegsverbrechen vorgeworfen.





















