Böllerverbot gescheitert – „Bin wütend und fassungslos zusammen“ | ABC-Z

Berlin. Meinungen von Morgenpost-Lesern zum ersten Veteranentag, zu Tempo-50-Zonen, der Lage in den Sozialämtern und zum gescheiterten Böllerverbot.
Zum Artikel: „Unsichtbare Wunden beim Veteranentag“ vom 16. Juni
Anstatt sich mit den Veteranen zu beschäftigen, sollte die Regierung lieber dafür sorgen, dass die Wehrpflicht wieder eingeführt wird. Die hat noch keinem geschadet, auch den Veteranen nicht. Wer seine Soldaten während des Dienstes gut behandelt, braucht später dafür keine Gedenktage. Wer allerdings, wie unsere Regierung zumeist, zu spät kommt, den bestraft auch in diesem Fall das Leben!
Peter Knief, per E-Mail
Zum Artikel: „Braucht Berlin mehr Tempo-50-Zonen?“ vom 14. Juni
Die Stadt sollte den Menschen gehören und nicht den Autos! Ja, es ist richtig: Jede Form der Reglementierung auf Hauptstraßen führt zu einer Verdrängung in die Nebenstraßen, quer durch die Wohngebiete, teilweise auf Kopfsteinpflaster, ohne Ampelregelungen, Zebrastreifen oder Geschwindigkeitsüberwachung. Nicht mal im Lärmkataster werden diese teilweise erheblichen Belastungen ausgewiesen. Die Antwort darauf können aber nicht das Aufgeben der Sicherheit und der Temporeduzierungen im Hauptstraßennetz sein, sondern muss Verkehrsberuhigung im Nebenstraßennetz sein. In einer Großstadt wie Berlin ist das Auto völlig überbewertet, teilweise parasitär und schädlich auf Kosten anderer und muss endlich zurückgedrängt werden. Im Vergleich zu seiner Verkehrsleistung nimmt das Auto viel zu viel Fläche und öffentliche Mittel in Anspruch. Bäume statt Autos: ungenutzte „Stellplätze“ entsiegeln, Schattenspendende und kühlende Bäume pflanzen, wertvolles Niederschlagswasser für den Wasserhaushalt retten und nicht ungenutzt in der Kanalisation abrauschen lassen bzw. teuer entsorgen.
Reno Reppin, per E-Mail
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Zum Artikel: „Katastrophale Lage in Berlins Sozialämtern“ vom 14. Juni
Dieser Zustand verwundert doch keinen. Da wird nach mehr Geld und Personal gerufen. Nach Digitalisierung der Verwaltung ruft keiner. Frau Kiziltepe setzt wahrscheinlich andere Schwerpunkte in ihrer Arbeit. Ein Insider der Verwaltung muss die Aufbau- und Ablauforganisation komplex analysieren. Schwachstellen sind zu benennen, Abläufe sind zu straffen, Mitarbeiter sind zu qualifizieren, auch wenn sie bald in Rente oder Pension gehen. Und bitte keine externen Berater einbeziehen, die Einarbeitung in die Materie dauert zu lange und wird teuer.
Hartmut Schilling, per E-Mail
Die dramatische Lage der bei den Sozialämtern Hilfesuchenden ist seit Jahren bekannt. Nichts ist passiert. Immer wieder betonte der jeweils amtierende Senat, die konkrete Organisation der Sozialämter obliege den Bezirken. Von denen erwartet wurde, sie würden die vorhandenen Möglichkeiten schon wahrnehmen. Die in der Diskussion befindliche Zielvereinbarung des Senats mit den Bezirken bestätigt die abweisende Haltung des vergangenen Jahrzehnts. Bis Ende 2025 soll nun der Rahmen für eine bedarfsgerechte Personalausstattung der Sozialämter ermittelt werden. Die Bezirke sollen weiterhin in eigenverantwortlicher Zuständigkeit ihren Personalbedarf festsetzen können. Der zusätzliche Finanzbedarf wird weder anerkannt noch bewilligt. Besonders hanebüchen ist, dass die Ermittlung des Personalbedarfs gekoppelt ist mit einer neuen Transferkostensteuerung zur Senkung der Sozialausgaben. Kaum zu glauben, die Armen dieser Stadt sollen künftig die Personalausstattung von Behörden finanzieren.
Joachim Jetschmann, per E-Mail
Vielen Dank für diesen Artikel, Sie sprechen mir aus der Seele. Ich habe über 5 Stunden als Begleitung beim Sozialamt Steglitz-Zehlendorf gewartet, um einen Antrag abzugeben. 5-6 Wochen wird es dauern, bis das erste Schreiben kommt, insgesamt kann es bis zu 5 Monate dauern, bis es einen Bescheid gibt. Den Mitarbeitern ist natürlich kein Vorwurf zu machen. Wie kann es sein, dass das Sozialamt für Asylbewerber und all die anderen Armen dieser Stadt zuständig ist? Am Eingang gab es tumultartige Zustände, ohne Rücksicht wurde geschubst und gedrängelt. Den Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes war es zu verdanken, dass die Situation nicht eskalierte. Ich bin fassungslos über diese Zustände. Wo sind die Politiker, die wirklich etwas ändern wollen?
Eva Rosenberg, per E-Mail
Zum Artikel: „Berlin scheitert mit Böllerverbot“ vom 14. Juni
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Ich bin wütend und fassungslos zugleich. Seit Jahren fordern nicht nur Natur-, Umwelt- und Tierschutzvereine ein Böllerverbot, sondern auch die Gewerkschaft der Polizei. Leider nutzen gewisse Kulturkreise Silvester dazu, um sich an unseren Polizisten und Rettungskräften abzuarbeiten. Was die Politik nicht wahrhaben möchte, hat die Bevölkerung längst erkannt. Jedes Jahr schwer verletzte Polizisten, die sich diesem Wahnsinn stellen müssen. Und was tun unsere Politiker? Nichts! Verschieben eine Entscheidung bis auf Weiteres. Zählt die Stimme des Volkes gar nichts mehr? Was maßen sich unsere Politiker eigentlich an, die Stimme des Volkes derart mit Füßen zu treten? Ich bin überzeugt, müssten unsere Politiker die Silvesternacht persönlich bewältigen und diesen Wahnsinn aus nächster Nähe erleben, wäre ein entsprechendes Gesetz wahrscheinlich längst verabschiedet. Die Niederlande haben ein Böllerverbot umgesetzt. Warum ist Deutschland eigentlich zu nichts mehr in der Lage?
K. Schulz, per E-Mail
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