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Gletscherabsturz: Gestautes Wasser im Lötschental fließt langsam ab – Panorama | ABC-Z

Nach dem massiven Gletscherabbruch in der Schweiz fließt nun mehr des gefährlich aufgestauten Wassers am Fluss Lonza ab. „Das ist eine gute Nachricht“, sagte Jonas Jeitziner vom Regionalen Führungsstab im Lötschental. „Das heißt, der See hinter dem Schuttkegel hat einen Durchlass gefunden.“ Das Flussbett der Lonza ist seit Mittwoch durch gigantische Geröllmengen blockiert. Dahinter ist ein riesiger See entstanden, der den Behörden Sorge bereitete.

Immer noch sei damit zu rechnen, dass sich mit dem Wasser auch Geröll oder Eis aus dem gigantischen Schuttberg löse und abgehe. „Das dürfte aber keine Konsequenzen für andere Talbewohner haben“, sagte Jeitziner. Das Gelände dort sei relativ flach und das Flussbett der Lonza weit, sodass der Krisenstab eine Gerölllawine weitgehend ausschließe.

Keine 24 Stunden vorher war das Risiko eines unkontrollierten Durchbruchs der Wassermengen noch größer geschätzt worden. Die Bewohner von zwei Gemeinden im unteren Tal waren in der Nacht zu Freitag aufgerufen worden, das Nötigste zu packen, um im Fall einer nötigen Flucht bereit zu sein.

Das betroffene Gebiet liegt im Kanton Wallis auf rund 1500 Metern Höhe. Dort hatte am Mittwoch eine gigantische Eis-, Fels- und Gerölllawine das Dorf Blatten fast vollständig verschüttet. Die rund 300 Einwohner waren vorher in Sicherheit gebracht worden. Vorausgegangen waren tagelang Abbrüche am rund 3000 Meter hohen Kleinen Nesthorn. Die Felsbrocken donnerten auf den Birchgletscher, der unter der Last abbrach. Ein Einheimischer, der sich am Mittwoch im Katastrophengebiet aufhielt, wird noch vermisst.

Der Schuttkegel selbst wird mit Drohnen und einer Webcam überwacht. Experten schätzen, dass ein Drittel der neun Millionen Kubikmeter im Schuttkegel Gletschereis ist – welchen Einfluss die Schmelze auf die Geröll- und Felsmasse hat, ist schwer abzuschätzen.

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