Streit um Tempo 50 – „So viele Probleme, dass es drastischer Maßnahmen bedarf“ | ABC-Z

Berlin. Leserbriefe an die Berliner Morgenpost: Ihre Meinung ist uns wichtig. Eine Auswahl von Zuschriften finden Sie hier.
Zum Artikel Verwirrung um Tempolimit vom 14. Juni
Es wäre schön, wenn das Thema Tempolimit von der Politik pragmatischer und nicht so ideologisch emotional behandelt würde. Als Anwohner einer Hauptverkehrskreuzung halte ich Nachts Tempo 30 aus eigener Erfahrung für sinnvoll. Leider nutzen einige Auto- und Motorradfahrer die Dunkelheit, dann mal richtig auf die Tube zu drücken. Wichtiger als die Frage tagsüber Tempo 30 oder 50 wäre es, erst einmal grüne Wellen zu schalten, was den Verkehr flüssiger macht und den Schadstoffausstoß sowie die Lärmbelastung deutlich senkt. Sinnvoll wäre auch ein Blick in die Niederlande, wo man sehr viel innovativer ist, was intelligente Verkehrslenkung angeht. Ein Beispiel sind Digitalanzeigen, die dem Autofahrer in Echtzeit anzeigen, bei welcher Geschwindigkeit man die grüne Welle hat, oder Ampelschaltungen, die sich nach dem Verkehr richten und nicht umgekehrt. Dass in den Niederlanden auch Radfahrende disziplinierter sind, liegt nicht nur an der besseren Infrastruktur, sondern auch daran, dass die Polizei, anders als in Deutschland, auch bei Verkehrsverstößen von Radfahrenden konsequent durchgreift und diese sofort zur Kasse bittet. Dazu ist die Polizei mit Kartenlesegeräten ausgestattet. Leider ist zu befürchten, dass in Berlin so lange diskutiert wird und die von den Grünen geführten Bezirke aus Prinzip gegen alles sind, bis die Legislaturperiode vorbei ist.
A. Reichmann per E-Mail
In den letzten Jahren haben sich verkehrstechnisch im wahrsten Wortsinn so viele Probleme aufgestaut, dass es inzwischen leider sehr drastischer Maßnahmen bedarf, wenn es wieder flüssig laufen soll auf den Straßen. Und Tempo 30 ist ein wichtiger Ansatz hierfür. Einmal abgesehen davon, dass das Durchschnittstempo bedingt durch die Masse von immer größer werdenden PKW schon jetzt darunter liegt. Ich kämpfe seit Jahren für eine Geschwindigkeitsbegrenzung eines Abschnitts in der Groß-Ziethener-Straße. Hier gilt noch Tempo 50. Und selbst dies wird nicht selten ignoriert. Und es wird mit 70 und schneller lang gerast. Allein schon die Lärmbelastung ist für Anwohner unzumutbar. Auf dieser Strecke wurden von mir auch noch nie Maßnahmen zur Überwachung der Geschwindigkeit beobachtet. Es bräuchte wieder mehr verkehrserzieherische Maßnahmen für eine wachsende Klientel, die sich im Straßenverkehr einfach nicht an geltende Regeln hält.
Ullrich Herzau per E-Mail
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Zu den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran
Israels Angriff auf iranische Atomanlagen ist ein Präventivschlag gegen eine existenzielle Bedrohung. Denn Vernichtungsdrohungen gegen den jüdischen Staat gehören quasi zur Staatsräson der Islamischen Republik Iran. Der oberste geistliche Führer des Iran, Ali Khamenei, nannte Israel wiederholt einen „Tumor“, der aus der Region herausgerissen werden müsse, der Slogan „Tod Israel“ wird durch das Regime weltweit propagiert. Eine atomare Bewaffnung dieses Regimes kann deshalb keine Regierung Israels akzeptieren. Die Weltgemeinschaft hat der atomaren Aufrüstung der islamistischen Diktatur in den vergangenen Jahren weitgehend hilflos zugesehen. Seit Jahren ist klar, dass Irans Atomprogramm nicht friedlich ist, doch die Bemühungen, das Atomwaffenprogramm mit diplomatischen Mitteln zu stoppen, waren zu schwach, der Druck durch Sanktionen nicht stark und entschieden genug.
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Alfred Kastner per Mail
Dass ein iranisches Atomprogramm eine Bedrohung für Israel und die ganze Welt ist, steht außer Frage. Dennoch sind vielleicht auch einige Bedenken zur Argumentation Israels angebracht, es handele sich bei seinen Bombardements und Raketenangriffen um „Präventivschläge“. Rechtfertigt das die Bombenangriffe auf Wohngebiete und die gezielte Tötung von Wissenschaftlern? Was im übrigen nur die Angriffe der Gegenseite auf Wohngebiete zur Folge hat – es ist die brutale Logik von Kriegsführungen. Und die Tötung von führenden Militärs kann niemals die Schlagkraft einer großen Armee mindern, die über genügend nachrückende Führungskräfte verfügen dürfte. Das Vorgehen Israels bringt den Westen in Erklärungsnöte, wenn es um die Verurteilung Russlands im Ukraine-Krieg geht. Hat Russland nicht auch von einer „potenziellen Bedrohung“ durch die Nato und/oder der Ukraine gesprochen? Rechtfertigen solche „Bedrohungen“ militärische Angriffe? Natürlich nicht. Sondern sie zwingen nach internationalem Recht noch immer zu politischen Verhandlungen und Lösungen.
Wilfried Mommert per E-Mail
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