Dutzende Festnahmen von pro-palästinensischen Demonstranten in Amsterdam | ABC-Z
Mehrere hundert Demonstranten versammelten sich am frühen Abend auf dem Dam-Platz im Zentrum von Amsterdam, wie AFP-Korrespondenten sahen. Die Polizei habe die Demonstrierenden angewiesen, den Ort zu verlassen, erklärte die Polizei im Onlinedienst X. „Einige sind daraufhin freiwillig gegangen. Die verbliebenen Demonstranten wurden von Polizisten umzingelt“, erklärte die Polizei weiter. „Sie wurden festgenommen und werden in Bussen transportiert.“
Die Demonstrationsteilnehmer trugen laut AFP-Korrespondenten sogenannte Palästinensertücher und skandierten Parolen. Einige wurden laut AFP-Korrespondenten in bereitstehende Fahrzeuge gebracht, wobei einige von ihnen heftigen Widerstand leisteten. Die erneuten Proteste folgten auf eine ähnliche Demonstration am Sonntag. Das Verbot, das auf die Angriffe nach dem Spiel zwischen dem israelischen Fußballklub Maccabi Tel Aviv und Ajax Amsterdam in der vergangenen Woche folgte, gilt noch bis Donnerstagmittag.
Fünf Israelis schwer verletzt
Bei den gewaltsamen Ausschreitungen gegen die israelischen Fans nach einem Spiel von Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv am vergangenen Donnerstag waren fünf Israelis so schwer verletzt worden, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. 20 bis 30 weitere erlitten laut Polizei leichte Verletzungen. Die Angreifer hatten nach Angaben der Polizei auf einen in Onlinediensten veröffentlichten Aufruf zu Attacken gegen Juden reagiert.
Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof bezeichnete den Vorfall als „unverfälschten Antisemitismus“. Die Angriffe hatten in den Niederlanden und vielen weiteren Ländern große Bestürzung und Kritik ausgelöst. Amsterdams Bürgermeisterin Femke Halsema sagte am Dienstag, die Gewalt sei von einem „giftigen Cocktail“ aus Antisemitismus und Hooliganismus angetrieben worden.
Vor dem Hintergrund der Konflikte Israels mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen und mit der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon verzeichnen viele Länder einen deutlichen Anstieg antisemitischer Gewalt.