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Drohnen auf „freier Jagd“: Ukrainische Truppen bei Kursk vom Nachschub abgeschnitten | ABC-Z


Drohnen auf „freier Jagd“

Ukrainische Truppen bei Kursk vom Nachschub abgeschnitten

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Die Lage der im russischen Grenzgebiet Kursk kämpfenden Ukrainer scheint sich weiter zu verschlechtern. Die Russen setzen Berichten zufolge ukrainische Einheiten schwer in Bedrängnis. Einem größeren Verband droht die Einkesselung. Jetzt wird auch die Versorgungslage immer schwieriger.

Die ukrainischen Einheiten in der von ihnen besetzten westrussischen Region Kursk sind nach Medienberichten in eine schwierige Lage geraten. Wie das ukrainische Fernsehen unter Berufung auf Soldaten berichtete, haben russische Militärs die Nachschublinien für die an vorderster Front stehenden ukrainischen Truppen blockiert. Nachdem russische Einheiten bei Sumy im Osten der Ukraine vorgedrungen waren, kontrollierten sie die dort verlaufenden Wege für den gesamten Nachschub.

Nach Darstellung der ukrainischen Soldaten setze das russische Militär dort Drohnen ein, deren Frequenzen sich nicht stören ließen. Da diese Drohnen dort Tag und Nacht über den Nachschubwegen patrouillierten und auf „freier Jagd“ seien, werde die Versorgung der Fronttruppen immer schwieriger.

Die Lage der bei Kursk kämpfenden ukrainischen Soldaten hat sich nach Medienberichten in den vergangenen Tagen erheblich verschlechtert. Nach Angaben der Agentur Unian drohte dort nach einem russischen Vorstoß rund 1000 ukrainischen Soldaten die Einkesselung. Eine offizielle Erklärung des Generalstabs in Kiew gibt es bislang dazu nicht.

Die ukrainischen Streitkräfte waren im Sommer vergangenen Jahres in einem Überraschungsangriff bei Kursk auf russisches Staatsgebiet vorgedrungen und hatten die russischen Truppen überrumpelt. Moskau versucht seitdem, verlorene Gebiete zurückzuerobern und hat mehr als 50.000 Soldaten in der Region zusammengezogen, darunter auch Tausende seines Verbündeten Nordkorea.

Nordkorea schickt weitere Truppen

Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes NIS hat Nordkorea Ende Februar wohl weitere Truppen nach Russland geschickt, die an der Seite des Landes im Ukraine-Krieg kämpfen sollen. Der NIS schätzte außerdem ein, dass nordkoreanische Soldaten in der ersten Februarwoche wieder an Fronten in der russischen Region Kursk eingesetzt worden seien, nachdem sie sich Berichten zufolge vorübergehend aus dem Gebiet zurückgezogen hatten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte dies in einer Ansprache am 7. Februar. Genaue Zahlen sind schwer zu ermitteln, aber Moskaus Gegenangriff hat Tausende Tote und Verwundete gefordert.

US-Präsident Donald Trump hatte Anfang März angeordnet, jegliche US-Unterstützung für die Ukraine auszusetzen, um den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zur Aufnahme von Friedensgesprächen mit Russland zu zwingen. „Ich fühle mich verraten“, sagte ein ukrainischer Soldat, der in der russischen Region Kursk kämpft. Richtig tief getroffen sei er aber nicht. „Ich habe so etwas von Trumps Seite erwartet“, sagte der Soldat, der anonym bleiben wollte.

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