Drohne trifft Hisbollah-Fahrzeug: Israel und Libanon wollen Streitigkeiten beilegen | ABC-Z

Drohne trifft Hisbollah-Fahrzeug
Israel und Libanon wollen Streitigkeiten beilegen
11.03.2025, 20:46 Uhr
Der Libanon und Israel wollen ihre Beziehungen entspannen. Arbeitsgruppen beider Länder sollen bei der Lösung offener Streitfragen helfen. Unterdessen bombardiert die israelische Luftwaffe Stellungen der Hisbollah im Süden des Libanon.
Israel und der Libanon wollen nach Angaben Israels über mehrere Streitthemen wie ihre Landgrenze sprechen. Außerdem soll es um die fünf strategischen Punkte gehen, an denen Israels Armee im Libanon trotz Waffenruhe weiterhin stationiert ist, sowie um von Israel festgenommene Libanesen, wie das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mitteilte.
Vertreter aus Israel, den USA, Frankreich und dem Libanon hätten sich dazu in der libanesischen Stadt Nakura getroffen. Dabei sei die Einrichtung dreier gemeinsamer Arbeitsgruppen vereinbart worden, um die Themen anzugehen, hieß es. Ziel sei die Stabilisierung der Region.
Die stellvertretende US-Sondergesandte erklärte dazu: „Wir freuen uns darauf, diese von Diplomaten geführten Arbeitsgruppen schnell einzuberufen, um offene Fragen zu lösen, zusammen mit unseren internationalen Partnern“.
In Abstimmung mit den Vereinigten Staaten und als Geste gegenüber dem neuen libanesischen Präsidenten Joseph Aoun habe sich Israel dazu bereit erklärt, fünf libanesische Häftlinge freizulassen, hieß es. Vier der Gefangenen, die während des Krieges von Israel festgenommen wurden, seien im Libanon angekommen, bestätigte das Büro des libanesischen Präsidenten Joseph Aoun auf X. Die fünfte Person solle Mittwoch übergeben werden.
Im Krieg zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und Israel gilt seit November eine Waffenruhe. Die libanesische Führung wertet den Verbleib israelischer Truppen an fünf strategischen Punkten als Verstoß gegen die Vereinbarung. Zwischen den beiden verfeindeten Ländern gab es in der Vergangenheit auch aufgrund mehrerer strittiger Gebiete entlang ihrer Landgrenze immer wieder Spannungen. Das Waffenruhe-Abkommen sieht Berichten zufolge auch Verhandlungen über die umstrittene, sogenannte Blaue Linie vor.
Unterdessen gab das israelische Militär am Abend den Tod eines Hisbollah-Kommandeurs infolge eines Luftangriffs bekannt. Der Mann habe eine Luftabwehreinheit der Miliz im Südlibanon geleitet. Den Angaben nach wurde der Mann in einem Auto von einer israelischen Drohne getroffen.
Israels Armee griff nach eigener Darstellung außerdem auch mehrere Menschen mit einem Fluggerät auf einem von der Hisbollah genutzten Gelände im Süden des Nachbarlandes an. Die „Times of Israel“ berichtete unter Berufung auf Armeekreise, Ziel seien Hisbollah-Mitglieder gewesen, die Waffen gehabt hätten. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete einen Toten bei dem Angriff.