Berlin

Drogen-Check: Hälfte der Rauschmittel enthält Beimischungen | ABC-Z

Drogen in Berlin enthalten häufig unerwartete Beimischungen, darunter auch potenziell gefährliche Substanzen. Das hat eine Untersuchung von Proben aus dem Berliner Drogen-Check-Angebot ergeben. Die Charité und das Institut für Suchtforschung in Frankfurt am Main haben das Projekt 30 Wochen lang wissenschaftlich begleitete, wie die Berliner Gesundheitsverwaltung mitteilte.

Die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit sieht eine positive Wirkung des Drug-Checking-Projekts. Es habe gezeigt, dass Gesundheitsrisiken reduziert werden, heißt es in einer Pressemitteilung vom Sonntag. Außerdem habe die Analyse von Drogenproben, verbunden mit einer Beratung, Auswirkungen auf das Konsumverhalten gehabt und Drogenkonsumenten an Hilfsangebote herangeführt.

Den Angaben zufolge haben sich 530 Menschen am Drogencheck beteiligt und dabei 1.120 Proben eingereicht. Etwa 54 Prozent davon habe „unerwartete Beimischungen“ aufgewiesen, darunter auch potenziell gefährliche. Personen, deren Proben unerwartete Stoffe enthielten, hätten etwa fünfmal häufiger auf den Konsum verzichtet. Fast 94 Prozent der Teilnehmenden hätten auch die Beratungsgespräche als hilfreich bewertet.

Seit Juni 2023 können Drogen wie Kokain und Ecstasy in Berlin bei drei Beratungsstellen zur Analyse eingereicht werden. Nutzerinnen und Nutzer können ihre Drogen kostenlos, anonym und legal testen lassen. Geprüft wird, ob Substanzen gestreckt oder gefährlich sind. Das Ergebnis ist meist nach etwa drei Tagen abrufbar. Im Netz gibt es außerdem mit Fotos Warnungen vor getesteten und für gefährlich befundenen Drogen.

Laut der Senatsgesundheitsverwaltung haben bis Ende vergangenen Jahres insgesamt 1.586 Menschen das Angebot genutzt und 2.882 Proben eingereicht. Mehr als 1.400 Menschen mussten wegen mangelnder Kapazitäten abgewiesen werden.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"