„Driving Home for Christmas“-Sänger wurde 74 Jahre alt | ABC-Z

Die Nachricht, dass Chris Rea gestorben ist, kam für die Fans des britischen Sängers und Gitarristen am Montagnachmittag nicht wirklich überraschend. Vor mehr als acht Jahren hatte Rea in Oxford ein letztes Mal auf der Bühne gestanden, er war während des Auftritts zusammengebrochen. Dass er 35 Konzerte dieser Tournee überhaupt durchgestanden hatte, grenzte an ein Wunder, denn 2016 hatte Rea einen Schlaganfall erlitten. Der virtuose Slide-Guitar-Techniker war in der Folgezeit halbseitig gelähmt.
Die Hingabe zur Musik und die Zähigkeit, mit der er Rückschläge wegsteckte, haben Reas Karriere über die Jahrzehnte begleitet. In seinem kommerziell erfolgreichsten Jahrzehnt, etwa von 1985 bis 1995, hörte man seine Hits beinahe so oft im Radio wie jene des Kollegen Phil Collins. Nur eine kleine, willkürliche Auswahl: „I Can Hear your Heartbeat“, das für seine 1983 geborene Tochter geschriebene Wiegenlied „Josephine“, das druckvolle „Auberge“ und das gelassen-endzeitliche „The Road to Hell“. Auch einen weihnachtlichen Klassiker hat er der Popwelt hinterlassen: „Driving Home for Christmas“.
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„Driving Home for Christmas“ zählt zu den bekanntesten Songs von Chris Rea
Als Chris Rea mit seiner dezent rauchigen Stimme und der gediegenen auf solidem Blues-Fundament stehenden Gitarrenarbeit zum Star wurde, war er schon über 30 und hatte eine Handvoll Alben aufgenommen, die kaum jemand hören wollte. Aber Rea, der aus einer italienisch-irischen Arbeiterfamilie stammte, ließ sich nicht enmutigen und spielte immer weiter. Obwohl Linkshänder (wie Jimi Hendrix), übrigens auf einer normalen Rechtshändergitarre.
Ein Wendepunkt war eine Europa-Tournee 1983 im Vorprogramm der damals populären Progrock-Band Saga. Als Anheizer für die Kanadier erreichte er erstmals ein größeres Publikum, und mit dem 1985er-Album „Shramock Diaries“ (bereits sein siebtes) landete er erstmals in den britischen und europäischen Charts. Den Sprung nach Amerika, den naheliegenden nächsten Schritt, ließ Rea sausen. Der Familienmensch wollte nicht monatelang von seiner Frau und seinen Kindern getrennt sein.
Das „The Christmas Album“ machte Chris Rea berühmt.
© Redferns | Fin Costello
In der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre änderte Chris Rea allmählich die Rezeptur seiner Musik – sie klang nun gefälliger und glatter, und gefiel den Plattenfirma besser als dem Künstler selbst. Das erzählte er jedenfalls in Interviews nach einem ersten gesundheitlichen Zusammenbruch 2001. Damals wurde ihm nach einer Krebsdiagnose die Bauchspeicheldrüse und der halbe Magen entfernt. Rea musste sich danach täglich Insulin spritzen und starke Medikamente nehmen.
Chris Rea: Anfang der 2000er erkrankte er an Krebs
Anschließend wollte er nur noch die Musik machen, die ihm selbst etwas bedeutete, er veröffentlichte sie auf seinem eigenen Label „Jazzee Blue“. Dort erschienen unter anderem die Instrumental-Alben „Blue Street“ und „Hofner Blue Notes“, die das Grenzgebiet zwischen Blues und Jazz erkundeten.
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Am Montag ist Rea, der in seiner Karriere mehr als 30 Millionen Tonträger verkauft hat, im Alter von 74 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. Das berichtete die BBC unter Berufung auf seine Familie. „Mit immenser Trauer geben wir den Tod unseres geliebten Chris bekannt“, zitiert der Sender einen Sprecher der Angehörigen. Seine Ehefrau Joan und die beiden erwachsenen Töchter waren in den letzten Stunden Im Krankenhaus an seiner Seite.















